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Quantenmechanik in biologischen Systemen:
Internationale Konferenz an der Uni Ulm

Ulm University

85 Wissenschaftler aus aller Welt haben sich Anfang August über ein neues Forschungsfeld ausgetauscht - die Quantenbiologie. Führend auf diesem Gebiet ist das Ulmer Institut für Theoretische Physik unter Leitung von Professor Martin Plenio. Zusammen mit seiner Ulmer Kollegin Professorin Susana Huelga sowie Professor Greg Engel von der University of Chicago hat Plenio die Tagung "Quantum Effects in Biological Systems (QuEBS) 2011" organisiert.

Das Treffen in Ulm war die dritte Veranstaltung einer Konferenzreihe zu dem interdisziplinären Forschungsgebiet und wurde von der Wilhelm und Else Heraeus Stiftung unterstützt.

„In der Quantenbiologie untersuchen wir, ob Gesetze der Quantenmechanik spürbare Auswirkungen auf biologische Prozesse haben – zum Beispiel  in Menschen, Tieren und Pflanzen“, erklärt Plenio, Inhaber der renommierten Alexander von Humboldt-Professur. Das Problem: Biologische Systeme sind oft unkontrollierbaren Rahmenbedingungen ausgesetzt. Daher erscheint es zunächst unwahrscheinlich, dass störanfällige quantenmechanische Effekte eine Rolle spielen.

Trotzdem häufen sich die Hinweise, dass Quanteneffekte Einfluss auf die Fotosynthese in Pflanzen haben. Außerdem könnten sie für die Magnetfeldwahrnehmung von Vögeln von Bedeutung  sein. Bei der viertägigen Konferenz wurden zudem mögliche Quanteneffekte im menschlichen Körper erörtert – beispielsweise hatten die Naturwissenschaftler verschiedener Fachrichtungen den Geruchssinn im Visier. Auch Ionenkanäle in Zellen sind aussichtsreiche „Kandidaten“ für quantenmechanische Vorgänge im Menschen. „Seit Beginn der Konferenzreihe ist die Teilnehmerzahl stetig gewachsen. In Ulm waren Wissenschaftler aus rund 15 Nationen vertreten“, so Martin Plenio. Vorherige Tagungen wurden an den Universitäten Harvard und Lissabon abgehalten.

Von Annika Bingmann

Programm

Großes Interesse an neuem Forschungsfeld:<br>Konferenz zur Quantenbiologie
Großes Interesse an neuem Forschungsfeld:<br>Konferenz zur Quantenbiologie