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Ulmer Physik-Nachwuchs trifft Nobelpreisträger
73. Lindauer Nobelpreisträgertagung am Bodensee

Ulm University

Zum 73. Mal haben sich bei der Nobelpreisträgertagung in Lindau am Bodensee 37 Nobel-Laureaten und -Laureatinnen sowie ein Fields-Medaillenträger mit rund 650 jungen Forschenden aus der ganzen Welt getroffen. Mit dabei unter den ausgewählten, vielversprechenden Nachwuchsforschenden waren auch zwei Physiker von der Universität Ulm: Für den Doktoranden Mirko Rossini und den Studenten Jonas Bock war die Woche am Bodensee ein unvergessliches Erlebnis.

Sich inspirieren lassen und vernetzen, Neues lernen und dabei die persönliche Bekanntschaft machen mit Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträgern: Darum ging es bei der diesjährigen Nobelpreisträgertagung vom 30. Juni bis zum 5. Juli in Lindau am Bodensee. Mit dabei auf der LINO 2024 zu Themen der Physik waren dieses Mal mehr als rund 650 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt. Sie hatten ein mehrstufiges Auswahlverfahren durchlaufen und dafür die Möglichkeit, Nobel-Laureatinnen und -Laureaten persönlich kennenzulernen. Unter den Ausgewählten waren auch junge Forschende der Uni Ulm.

Der Doktorand Mirko Rossini forscht am Institut für komplexe Quantensysteme an der Entwicklung von Algorithmen für Quantencomputer sowie an der Schnittstelle von Quantenmechanik und DNA. Der 30-jährige Italiener kam 2020 nach einem Erasmus-Aufenthalt für seine Doktorarbeit nach Ulm. Die Tage in Lindau und besonders das Treffen mit dem israelischen Nobelpreisträger Dan Shechtman und seiner Frau, einer Psychologie-Professorin, sind dem Nachwuchsphysiker in Erinnerung geblieben. „Ich habe ein ganzes Dinner gegenüber von Professor Shechtman und seiner Frau verbracht und sie alles fragen können“, so Rossini. „Als Rat habe ich mitgenommen, dass einem die Forschung immer Freude machen soll und man einfach sein Feld finden muss, um dort ein Experte zu werden.“ Rossinis Karriere an der Uni Ulm geht nach der Doktorarbeit als Post-Doc nahtlos weiter.
Auch der Masterstudent Jonas Bock, der im Fakultätsrat und in der Studienkommission aktiv ist, hat in Lindau viele bereichernde Begegnungen und Input für seine Karriere gesammelt.

Auf MS Sonnenkönigin präsentieren sich die Landes-Unis

Einer der Höhepunkte der Tagung ist stets die Bootsfahrt auf der MS Sonnenkönigin zur Insel Mainau für ein gemeinsames Picknick. Organisiert wird die Überfahrt am letzten Tag der Tagung von „Baden-Württemberg international“. Auf dem Schiff stellen sich die baden-württembergischen Universitäten und Forschungseinrichtungen vor. Am Stand des Ulmer Zentrums für Quanten-Biowissenschaften zeigte Professor Martin Plenio, wie Quantentechnologien eingesetzt werden, um noch bessere Beobachtungsmethoden für Biologie und Medizin zu entwickeln. Dort interessierte die Forschenden unter anderem, inwiefern quantenmechanische Phänomene eine Rolle für physiologische Prozesse spielen. Aber auch der Frage, wie man mit der Quantentechnologie biologische und medizinische Phänomene besser untersuchen und so neue Methoden der Bildgebung entwickeln kann, widmen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. „Als ein erfolgreiches Beispiel habe ich unsere Entwicklung eines hyperpolarisierten MRT angeführt, das nun die Marktreife erreicht hat. Das erste Gerät wird in den nächsten Wochen von unserem Start-up NVision ausgeliefert werden. Besonders von diesem Thema, das fundamentale Quantentheorie mit einer Anwendung im Bereich der Krebsbehandlung verbindet, waren die jungen Forschenden auf der Nobelpreisträgertagung begeistert“, so Professor Martin Plenio.


Weitere Informationen zur Lindauer Nobelpreisträgertagung

 

 

Text und Medienkontakt: Daniela Stang

 

Der Ulmer Physik-Nachwuchs auf der diesjährigen Lindauer Nobelpreisträgertagung: Doktorand Mirko Rossini und Masterstudent Jonas Bock (v.l.) Foto: privat
Vortrag auf der Lindauer Nobelpreisträgertagung (Foto: Jonas Bock)
Prof. Martin Plenio begeistert Nachwuchsforschende auf der Überfahrt zur Insel Mainau von der Forschung im Ulmer Zentrum für Quanten-Biowissenschaften (Foto: privat)