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Nachwuchsforscher treffen Nobelpreisträger
Junge Ulmer Talente wieder in Lindau

Ulm University

Unter dem Motto "Mission Education" treffen sich auch dieses Jahr wieder Nobelpreisträger und Nachwuchsforscher aus der ganzen Welt in Lindau. Bei der interdisziplinären Tagung 2015 sind es 65 der weltweit einflussreichsten Forscher und 650 junge Talente aus 88 Ländern. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Chemie, der Physik, der Physiologie und Medizin kommen am Bodensee zusammen, um sich gegenseitig zu inspirieren, zu motivieren und kennen zu lernen. Mit dabei in diesem Jahr sind in der Zeit vom 28. Juni bis zum 3. Juli auch zwei junge Wissenschaftler der Universität Ulm: Dominik Hotter und Julia Kielwein.

Dominik Hotter, der an der Uni Ulm Molekulare Medizin studiert hat und nach seinem erfolgreichen Masterabschluss im Rahmen der internationalen Graduiertenschule für Molekulare Medizin promoviert, forscht über das Zusammenspiel zwischen HI-Virus (Humanes Immundefizienz-Virus) und Immunsystem. "Ich untersuche, wie sich AIDS-Erreger an die antiviralen Abwehrstrategien der Wirtszellen anpassen und das Immunsystem austricksen, um sich weiter vermehren und ausbreiten zu können", erklärt der 26-jährige Doktorand die wissenschaftliche Fragestellung seiner Doktorarbeit. Betreut wird er dabei von Professor Frank Kirchhoff vom Institut für Molekulare Virologie. "Ich freue mich sehr, dass ich an der Nobelpreisträgertagung teilnehmen darf. Das ist nicht nur eine ehrenvolle Auszeichnung, sondern auch eine einmalige Gelegenheit für mich, bedeutende Wissenschaftler unserer Zeit kennen zu lernen", freut sich der Doktorand, der in Lindau auch an einer Master Class über antimikrobielle Verteidigungsstrategien teilnehmen wird und für die Tagung ein Stipendium der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) erhalten hat.

`Educate. Inspire. Connect´ lautet das Lindauer Leitmotiv

 Unter den ausgewählten jungen Nachwuchsforschern ist auch Julia Kielwein. Die 24-jährige angehende Medizinerin promoviert am Institut für Physiologische Chemie der Uni Ulm. In ihrer medizinischen Doktorarbeit forscht sie an den molekularen Mechanismen bei bösartigen Plasmazelltumoren (Multiples Myelom). Im Zentrum steht dabei der Tumorsuppressor FOXO3, dessen Einfluss auf diese Krankheit erforscht werden soll. Betreut wird sie dabei von Dr. Alexey Ushmorov und Prof. Dr. Thomas Wirth vom Institut für Physiologische Chemie. Die Mildred-Scheel-Stipendiatin der Deutschen Krebshilfe wurde über das Promotionsprogramm Experimentelle Medizin in die Graduiertenschule aufgenommen. "Es ist eine große Ehre für mich, am 65. Nobelpreisträgertreffen in Lindau dabei zu sein. Das Leitmotiv `Educate. Inspire. Connect´ und die Begegnungen mit exzellenten Wissenschaftlern aus aller Welt, sollen uns Jungwissenschaftler weit über das Treffen hinaus begleiten. Zum einen erwarte ich interessante Vorträge und Gespräche zur Forschung, zum anderen inspirieren uns die dort anwesenden Nobelpreisträger mit ihren außerordentlichen Errungenschaften als wissenschaftliche Vorbilder", sagt die Promotionsstudentin.

 Die international renommierte Veranstaltung am Bodensee, die 1951 als europäische Initiative zur Aussöhnung ins Leben gerufen wurde, ist ein lebendiges Forum für wissenschaftliche Debatten von globaler Bedeutung. Die teilnehmenden Nachwuchsforscher werden in einem hochkompetitiven, mehrstufigen Verfahren ausgewählt. In diesem Jahr kommen erstmals zahlreiche junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Afrika ans schwäbische Meer. Möglich macht dies ein neues Förderprogramm, vorangetrieben von und benannt nach dem ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler. Das von der Robert-Bosch-Stiftung finanzierte Stipendium unterstützt 35 herausragende Talente aus 14 afrikanischen Ländern bei der Teilnahme an der 65. Nobelpreisträgerkonferenz in Lindau.

Text und Opens external link in new windowMedienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann