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Krebs ist nicht gleich Krebs
DFG fördert Ulmer Graduiertenkolleg zur Tumorforschung

Ulm University

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland 20 weitere Graduiertenkollegs (GRK) ein. Gefördert wird im Rahmen dieses Programms zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses auch ein Kolleg der Universität Ulm mit 4,79 Millionen Euro. Das Ulmer Graduiertenkolleg 2254 trägt den Titel "Heterogenität und Evolution in soliden Tumoren (HEIST): Molekulare Charakterisierung und therapeutische Konsequenzen" und ist thematisch fokussiert auf interdisziplinäre Fragen der Krebsforschung.

 Im Mittelpunkt steht dabei die so genannte intra- und intertumorale Heterogenität sowie die Klärung der zugrundeliegenden genetischen und molekularbiologischen Grundlagen. Denn genomische Unterschiede zeigen sich nicht nur zwischen unterschiedlichen Tumoren (intertumoral), sondern auch im Tumor selbst (intratumoral). "Aufgrund dieser Heterogenitäten sprechen Tumoren sehr unterschiedlich auf bestimmte Therapien an, was das Ergebnis für die betroffenen Patienten deutlich beeinträchtigen kann", erklärt Professor Thomas Seufferlein. Der ärztliche Direktor der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Ulm ist Sprecher des erfolgreich beantragten Graduiertenkollegs. "Um den Therapieerfolg bei unterschiedlichen Krebsarten zu verbessern, ist es unabdingbar, die molekulargenetischen Eigenschaften zu kennen. Im Fokus stehen dabei die spontane und Therapie-assoziierte Evolution eines Tumors und die dafür verantwortlichen Gene." Davon könnten insbesondere Patienten mit Tumoren in fortgeschrittenen Stadien profitieren", glaubt der Ulmer Gastroenterologe und Krebsforscher.

 Mit den sogenannten Graduiertenkollegs fördert die DFG die wissenschaftliche Qualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen eines thematisch fokussierten Forschungsprogramms. Diese durchlaufen dabei ein strukturiertes Graduiertenprogramm und promovieren dabei sozusagen in der Gruppe. Die DFG will insgesamt 87 Millionen Euro zur Förderung der 20 neuen Graduiertenkollegs für die nächsten viereinhalb Jahre ausgeben.

 An der Universität Ulm laufen aktuell noch zwei weitere GRK, eines zur "Mikro- und nanoskalige(n) Sensorik der Lunge" (GRK 2203) und ein weiteres zu den "Zellulären und molekulare(n) Mechanismen der Alterung" (GRK 1789). Im Rahmen der Exzellenzinitiative fördert die DFG seit 2007 die "International Graduate School in Molecular Medicine (IGradU)" der Uni.

Weitere Informationen der DFG gibt es hier;

 Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann

Uni Ulm
Foto: Heiko Grandel
Prof. Thomas Seufferlein