Bemerkenswerter Erfolg für die Universität Ulm: Sie ist unter den erfolgreichen Bewerbungen um eine der neun Alexander von Humboldt-Professuren der ersten Auswahlrunde. Die mit dem „Internationalen Preis für Forschung in Deutschland“ verbundene Humboldt-Professur hat die gleichnamige Stiftung auf Vorschlag der Universität Ulm Professor Martin Bodo Plenio verliehen, der hier das geplante Zentrum für Quantenengineering maßgeblich stärken soll. Das haben die Alexander von Humboldt-Stiftung und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als gemeinsame Träger des Wettbewerbs um den mit 3,5 Millionen Euro Fördermitteln ausgestatteten höchstdotierten internationalen Forschungspreis am (heutigen) Mittwoch in Berlin mitgeteilt.
Plenio, derzeit Professor für Theoretische Physik am Imperial College in London und dort zugleich Direktor des Quanteninformationsprogramms des Instituts für Mathematik, gilt als international herausragender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Quanteninformation und ist von der Universität Ulm mit ganz konkreten Zielsetzungen für die Auszeichnung vorgeschlagen worden. „Wir wollen ein international sichtbares Zentrum für Quantenengineering schaffen, in das Physiker, Mathematiker und Ingenieure integriert werden sollen, und Professor Plenio würde perfekt in dieses Zentrum passen“, sagt Uni-Präsident Professor Karl Joachim Ebeling. Er genieße höchstes Ansehen in der internationalen Quantenphysik und könnte die Synergien zwischen den verschiedenen Gruppen des Zentrums entscheidend erhöhen. Der herausragende Wissenschaftler stehe für ertragreiche Entdeckungen auf dem sich schnell verändernden Gebiet der Quanteninformation, die Gruppe in London habe sich unter seiner Führung zu einer der produktivsten und bekanntesten der Welt entwickelt. „Ganz sicher wäre Professor Plenio ein enormer Vorteil bei unserem Ziel, das Profil der Ulmer Quantenphysik zu schärfen.“
Aus gutem Grund allerdings spricht Ebeling noch im Konkunktiv: Der umworbene Preisträger, in den vergangenen Jahren mit mehreren hochkarätigen Auszeichnungen geehrt, hat noch bis Mitte November Zeit, die zunächst auf fünf Jahre eingerichtete, gleichwohl auf eine Weiterführung darüber hinaus angelegte Humboldt-Professur anzunehmen. Unter normalen Umständen wohl nur Formsache, hätte der Wissenschaftler nicht inzwischen einen Ruf an die Universität von Cambridge erhalten. „Wir sind dennoch zuversichtlich, dass wir ihn für Ulm gewinnen können“, erklärt Präsident Professor Ebeling, stützt sich dabei auf die Bedeutung der Humboldt-Professur und das für Professor Plenio vorgesehene attraktive Umfeld an der Universität Ulm.
Weitere Informationen: Universitätspräsident Prof. Dr. Karl Joachim Ebeling, Tel. 0731/50-20000