Die Energiewende steht vor ihrem größten Umbruch. Das lässt weder Brüssel noch Berlin kalt. Stromerzeuger, Industrievertreter, Verbraucher-organisationen und Klima-Schützer bemühen sich massiv um die öffentliche Meinung. Entscheiden muss aber die Politik. Welche Maßnahmen zum Umbau der Energieversorgung machen nun Sinn? Wo gibt es Probleme? Welche Klima-Ziele sollen überhaupt erreicht werden?
Orientierung verspricht in diesem Zusammenhang der Ulmer Wirtschaftswissenschaftler Professor Sebastian Kranz. Am 17. Juli (Beginn 18:30 Uhr) wird der Experte für Energiefragen und Regulierungsökonomie an der Hochschule Ulm (Campus Eselsberg, Raum Q 102) einen Vortrag halten mit dem Titel: "Ökonomische Überlegungen zur Energiewende und zum Klimawandel". Im Mittelpunkt steht dabei die kritische Betrachtung verschiedener Maßnahmen aus volkswirtschaftlicher Perspektive. Der Professor für Nachhaltige Märkte und Institutionen an der Universität Ulm gibt dabei einen empirischen Überblick über relevante Fakten und Entwicklungen. Wie entwickelt sich eigentlich der Kohlendioxid-Ausstoß in Deutschland, Europa und weltweit?
Ringvorlesung "Herausforderung 21. Jahrhundert"
Mit der Ringvorlesung "Herausforderung 21. Jahrhundert" bündeln die Hochschulen Ulm und Neu-Ulm sowie die Universität Ulm ihre Kompetenzen zum Thema Nachhaltigkeit. Das gemeinsame Angebot aller drei großen Ulmer Bildungs- und Forschungseinrichtungen ist in dieser Art einzigartig und richtet sich an Studierende, Hochschulmitglieder sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Initiiert wurde diese hochschulübergreifende Kooperation zur Nachhaltigkeit von den Professoren Achim Bubenzer (Hochschule Ulm), Julia Kormann (Hochschule Neu-Ulm) und Martin Müller (Universität Ulm). Die Themen der insgesamt neun Vorträge zum Sommersemester 2014 reichen von der Energiewende über solares Bauen und Sanieren bis hin zur Stromversorgung in Entwicklungsländern. Aber auch allgemeine Fragen zu alternativen Wachstumsmodellen, zum Klimawandel oder zur ethischen Dimension des Ingenieurberufs stehen auf der Agenda.
Die Veranstaltungen finden mit Ausnahme eines Vortrags im Stadthaus Ulm im Wechsel in den Hochschulen Ulm und Neu-Ulm und der Universität statt. Als Referenten für die insgesamt neun Vortragsabende konnten sowohl Experten aus Wissenschaft und Forschung, als auch aus Unternehmen - vom Mittelständler bis zum Konzern - gewonnen werden. Weitere Termine finden Sie als 
PDF oder unter www.ringvorlesung-nachhaltigkeit.de im Netz. Der Eintritt ist frei.
Zur Person:
Prof. Dr. Sebastian Kranz (geb. 1979) promovierte 2008 nach seinem VWL-Studium in Göttingen an der Bonn Graduate School of Economics. Nach Auslandsaufenthalten in Yale und einer Vertretungsprofessur für Energieökonomik in Köln, trat er 2012 an der Uni Ulm die befristete Professur für Nachhaltige Regulierungsökonomie an. Seit Februar 2014 ist Sebastian Kranz Professor für Nachhaltige Märkte und Institutionen am Ulmer Institut für Wirtschaftswissenschaften. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Industrie- und Regulierungsökonomik, die Energieökonomik, Spieltheorie und Verhaltensökonomik.
Er forscht seit Jahren über Energie- und Klimafragen. Auf seiner Agenda stehen Themen wie die Regulierung des Strommarktes, die Versorgungssicherheit aber auch verhaltenswissenschaftliche Aspekte der Finanzwirtschaft. Mit seinen hochaktuellen und praxisnahen Forschungsprojekten weiß er nicht nur seine Studierende zu begeistern, sondern vermag als Kenner ausgefeilter quantitativer Methoden und mathematisch anspruchsvoller Verhaltensmodelle, Theorie und Empirie auf überzeugende und verständliche Weise miteinander zu verbinden. Er betreibt faktenbasierte Wissenschaft, die ethische Fragen nicht aus den Augen verliert.
Verantwortlich: Andrea Weber-Tuckermann