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Frühe Evolution von Krebsen entschlüsselt:
Dr. Joachim Haug erhält Horst Wiehe-Preis

Ulm University

Dr. Joachim Haug von der Arbeitsgruppe Biosystematische Dokumentation der Universität Ulm wird in diesem Jahr mit dem Horst Wiehe-Preis der Deutschen Zoologischen Gesellschaft (DZG) ausgezeichnet.

Die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre für eine herausragende wissenschaftliche Dissertation über ein ausschließlich zoologisches Thema vergeben. Verliehen wird der Preis bei der Jahrestagung Mitte September in Saarbrücken. Das hat die DZG dieser Tage mitgeteilt.

Haug, der in Würzburg Biologie mit Nebenfach Paläontologie studiert hatte und 2005 an die Uni Ulm gewechselt war, promovierte hier bei Professor Dieter Waloßek über die Ontogenese von Gliederfüßern mit Schwerpunkt auf ihre fossilen Vertreter und den Nutzen dieser Daten für phylogenetische Analysen. Insbesondere beschäftigte er sich mit den frühen Vertretern der Krebse aus dem Kambrium. Die rund eine halbe Milliarde Jahre alten Tiere sind in der so genannten „Orsten“-Erhaltung dreidimensional und äußerst detailliert überliefert.

Mittels verschiedener bildgebender und darstellender Verfahren sowie dreidimensionaler Rekonstruktionen der von ihm untersuchten Organismen war dem Wissenschaftler durch Verknüpfung mit einer Zeitkomponente gelungen, die frühe Evolution der Krebse genauer zu entschlüsseln und evolutive Veränderungen in der zeitlichen Abfolge der Ontogenese, ihrer Entstehung also, zu erkennen.

Für seine Arbeiten war Dr. Haug schon vor zwei Jahren mit respektablen Preisen der Gesellschaft für Biologische Systematik und der Paläontologischen Gesellschaft ausgezeichnet worden. „Damit haben ihm nunmehr alle drei großen Gesellschaften, die es in unserem Bereich gibt, Preise verliehen“, freut sich sein Doktorvater Dieter Waloßek. Im nächsten Monat allerdings wird sein ehemaliger Doktorand Ulm verlassen: Er geht mit einem Feodor Lynen-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an die renommierte Yale University in den USA.

Von Willi Baur