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Flexibles Studium für flexible Studierende
„Individuelle Studienmodelle“ an der Uni Ulm

Ulm University

Die Universität Ulm will verschiedenen Studierendengruppen mit besonderen Rahmenbedingungen künftig ein flexibleres Studium anbieten: Ausländischen Studenten zum Beispiel, jungen Eltern oder Behinderten. Ihnen soll das Projekt „Erfolgreiches Studium durch individuelle Gestaltung und Förderung" ungeachtet der zusätzlichen Belastungen ein erfolgreiches Studium ermöglichen. Flexibler studieren sollen indes auch besonders Begabte: durch frühe Forschungsmöglichkeiten oder vorgezogene Module aus dem Masterstudium.Bei einem Treffen dieser Tage informierten sich Verantwortliche, Beteiligte und Betroffene über die geplanten Neuerungen, darunter auch Vertreter externer Einrichtungen. „Die Universität hatte noch nie so eine Vielfalt an Ansprüchen zu bewältigen wie heute“, betonte Professor Ulrich Stadtmüller, Vizepräsident für die Lehre.

Steffen Walter vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg erklärte: „Ein Studium braucht seine Freiheiten, aber auch eine gewisse Struktur. Die Universität Ulm hat mit den individuellen Studienmodellen einen goldenen Mittelweg gefunden.“ Als Studierendenvertreter referierte Marc Grathwohl über Bedürfnisse der Hochschüler, die in sieben Module übersetzt worden sind: Orientierungsprogramm für Studierende, Propädeutikum Online, Tutorien, Train the Tutor, Netzwerk Studienberatung, Studienverlaufsmonitoring und Eliteförderung. Mit der Umsetzung von zunächst drei Modulen soll ab Herbst begonnen werden. Erstens wird  das bereits bestehende Ulmer Trainingscamp (UTC) zum Orientierungsprogramm ausgebaut. Dieses Modul verfolgt das Ziel, Studierende in das „Lern- und Lebensumfeld Uni zu integrieren“ und setzt sich aus fachspezifischen und interdisziplinären Bausteinen zusammen.  Das zweite Modul ist mit dem Titel „Propädeutikum Online“ überschrieben: Die Universität Ulm will Lernplattformen schaffen, auf denen sich Studierende und Oberstufenschüler mit Grundlagen des gewählten Fachs auseinandersetzen können. Ein weiterer Baustein soll Tutoren sowie weiteren Dozenten zu mehr pädagogischem Geschick verhelfen. Zusätzlich wird die Studienberatung im Rahmen des Projekts ausgebaut.

„Ein Teil der Mittel für die Individuellen Studienmodelle stammt aus Studiengebühren. Deshalb müssen wir besonders verantwortungsbewusst mit dem Geld umgehen und ständig fragen: Was bringt uns wirklich weiter?“ betonte Vizepräsident Stadtmüller. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, evaluieren Professor Jörg Fegert und Hubert Liebhardt den Projektverlauf mit sozialwissenschaftlichen Methoden.

Wie elf andere Hochschulen erhält die Universität Ulm über drei Jahre Fördergelder des Landes in Höhe von 500 000 Euro. Dazu kommt ein Eigenanteil in derselben Höhe. Weiterhin sollen insgesamt 345.000 Euro aus Studiengebühren für das Projekt eingesetzt werden. Diese Gelder fließen zu einem großen Teil in neu geschaffene Stellen. Die Leitung des dreijährigen Projekts übernimmt Professor Ulrich Stadtmüller. Koordiniert wird die Umsetzung von der Zentralen Studienberatung sowie von der Studienfachberatung Medizin. Außerdem sind Schulen und die Agentur für Arbeit eingebunden.

 

Von Annika Bingmann