Professor Günter Speit vom Institut für Humangenetik der Universität Ulm ist dieser Tage zum Präsidenten der European Environmental Mutagen Society (EEMS) gewählt worden, der Europäischen Umwelt-Mutagenitätsgesellschaft also. Speit war seit 2009 bereits Vizepräsident und hat das Spitzenamt nun bei der Jahrestagung der Gesellschaft in Barcelona übernommen.
Die rund 1400 Mitglieder der EEMS rekrutieren sich aus Universitäten und Forschungsinstituten, der chemischen und pharmazeutischen Industrie, aber auch aus verschiedenen nationalen und europäischen Behörden. Inhaltlich beschäftigen sich die Wissenschaftler der Gesellschaft mit der Erforschung mutagener, das heißt Erbgut verändernder Substanzen, insbesondere um deren Nachweis. Die Ergebnisse dienen vor allem als Basis für Risikobewertungen und zur Reduzierung von Expositionen in der Umwelt, am Arbeitsplatz und im Rahmen des Verbraucherschutzes. Von wissenschaftlichem Interesse sind Professor Speit zufolge dabei zum Beispiel die molekularen Mechanismen, die zu Mutationen und Krebs führen sowie Unterschiede zwischen Menschen hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit.
Von Willi Baur