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Dies academicus 2023: Ulm University presents itself as a university that is strong in research, cooperative and highly innovative

Ulm University

Ulm University has a long tradition of celebrating its academic successes at the Dies academicus. This year, there were several reasons to celebrate. For example, the University has now returned to normal operations following the pandemic, and other things have returned along with it as well, such as the interest in personal encounters and shared experiences. This became visible in the multimedia room where the event was held in research building N27, where every last seat was taken.

In his review of the past year, University President Professor Michael Weber talked about how well the University had developed, particularly with respect to research. “There was again an all-time record in external funding, at over 136 million euros”, Weber announced. The number of PhDs has also risen to around 500, and yet again several researchers at the University are among the most frequently cited scientists in the world. Great progress has also been made in expanding extra-university research in recent years with the establishment of further research institutions of the German Aerospace Centre and the German Centre for Health Research. The list of new institutions is impressive, including: DLR-QT and DLR-KI, DZNE, DZKJ and DZP. Ulm University also aims to expand its excellence status in the areas of trauma research and quantum chemistry with two new proposals for excellence clusters. In the field of battery research, POLiS will be competing in the Excellence Strategy again, this time for an extension. And, as was recently announced, the National Centre of Tumour Diseases (NCT) will be establishing a shared site for Ulm, Tübingen and Stuttgart.

With respect to our student numbers, Ulm University has again clearly broken the ten-thousand mark, with 10,316 students, but there is – similar to the national trend – a visible decline of four per cent in the number of new students. “Unfortunately, the demand is continuing to decline, particularly in the STEM subjects”, University President Weber laments. The University aims to confront this trend with a strategy project on teaching and a support package for degree programme development. New programmes in new key technologies such as quantum engineering and biomedical engineering will complement the portfolio. Furthermore, new programmes in clinical psychology and psychotherapy will also attract more students. The University has also been active in the area of knowledge transfer and support for entrepreneurs. For instance, Weber highlighted the funding success for the Transfer Centre for Digitalisation, Analytics and Data Science (DASU), which is receiving 4.9 million euros in funding as a lighthouse project in the RegioWIN2030 competition. What’s more, there is a “Life Science Incubator”,  supported by the Chamber of Industry and Commerce (Industrie- und Handelskammer, IHK), which is intended to facilitate start-up businesses in the fields of natural and life sciences.

The University management sees future challenges not only in the decreasing number of students and the digital transformation, but especially in the University’s structural development. The planned renovation of the remaining building clusters in the Uni Ost area and, subsequently, those in the Uni West area, are not only financially a tremendous challenge. Last year’s highlights, on the other hand, were the inauguration of the Mez-Starck Building and the visible progress on the new building for multidimensional trauma sciences. Ulm University certainly has a lot planned for the next few years. The University’s new Structure and Development Plan, recently approved by the Ministry of Science, Research and the Arts (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, MWK), will surely lead the way here, as will the new Energy Savings and Climate Protection Plan. The challenges emerging as a result of the war in Ukraine will also continue to have an impact. In this respect, the University continues to focus on solidarity and the development of support programmes such as ConnectUlm.

 

Honours in research, studies and education (in German only)

Mit dem Forschungspreis ExzellenziaUlm für exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen der Universität Ulm über 5000 Euro wurde Juniorprofessorin Nathalie Oexle ausgezeichnet. Mit ihrer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit erfüllt die Leiterin der Arbeitsgruppe Suizidprävention der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II in Günzburg eine Vorbildfunktion für andere Wissenschaftlerinnen. Das Forschungsinteresse der Gesundheitswissenschaftlerin gilt innovativen und gesellschaftlich hochrelevanten Bereichen wie der Stigma- und Versorgungsforschung sowie der Suizidprävention. Auch Oexles Lehrveranstaltungen sind beliebt und werden von den Studierenden sehr positiv bewertet.

Den Lehrpreis 2022 erhielt Professor Othmar Marti für seine Projektpraktika für Elektrizität und Magnetismus sowie zur Kern-, Teilchen- und Atomphysik. Verbunden mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von 4000 Euro. Die Praktika und Lehrveranstaltungen des Leiters des Instituts für Experimentelle Physik verbinden Lehre und Forschung in vorbildlicher und innovativer Weise. Als Prüfungsleistung müssen die Studierenden beispielsweise ein Reviewpaper anfertigen, das sie auf reale Anforderungen in einem wissenschaftlichen Arbeitsumfeld vorbereitet. Die Lehrveranstaltungen von Othmar Marti demonstrieren vorbildlich, wie auch ein theorielastiges Fach wie die Physik kompetenzorientiert gelehrt werden kann.

Hannah Kniesel, Doktorandin am Institut für Medieninformatik, wurde als Preisträgerin des Harald Rose-Preises 2022 geehrt. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sich Kniesel mit der Elektronentomographie und führte eine Methodik zur rauschfreien 3D-Rekonstruktion von Tomographiedaten ein, die neuste Verfahren des Deep Learning, der 3D-Rekonstruktion als auch der Rauschverteilung kombinierte. Zurzeit ist Hannah Kniesel Promotionsstudentin in der Visual Computing Gruppe des Instituts und forscht weiter im Bereich der Datenverarbeitung in der Elektronenmikroskopie. Sie erhielt ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro.

Der Ulmer Universitätssonderpreis für herausragendes studentisches Engagement ging an die Lokalgruppe der deutschlandweiten Initiative „Impf Dich!“. Der 2008 gegründete Ableger ist in der Impf-Aufklärung aktiv. Die Studierenden halten Vorträge an weiterführenden Schulen und sprechen über verschiedene Themen rund um das Impfen – von der Immunisierung über vermeidbare Erkrankungen bis hin zur Aufklärung über häufige „Impfmythen“. In der universitären Lehre konnte die Gruppe „Impf Dich!“ in Zusammenarbeit mit dem Institut für Allgemeinmedizin ein klinisches Wahlfach innerhalb des Medizinstudiums etablieren. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert. 

Kooperationspreise Wissenschaft-Wirtschaft
Neben der Forschung und Lehre gehört der Transfer von Wissen zu den drei tragenden Säulen einer Universität. Die Uni Ulm würdigt die produktive Zusammenarbeit von Forschenden und Firmen eigens mit dem Kooperationspreis Wissenschaft-Wirtschaft. Beim diesjährigen Dies wurden drei dieser Auszeichnungen vergeben, jeweils dotiert mit 3000 Euro.

Digitale Schnittstelle zum Gehirn
Einen Kooperationspreis Wissenschaft-Wirtschaft erhielten drei Elektroingenieure vom Institut für Mikroelektronik für die Entwicklung eines Mikrochips mit 32 Kanälen, der als Herzstück eines biomedizinischen Implantats zur Neuromodulation eingesetzt wird. Institutsleiter Professor Maurits Ortmanns, Dr. Joachim Becker und Stefan Reich kooperieren dabei im Rahmen eines langjährigen BMBF-Projektes eng mit dem Neuroimplantate-Hersteller CorTec, repräsentiert durch Dr. Martin Schüttler (CTO). Neuromodulationssysteme können elektrische Signale aus dem Gehirn sowohl aufzeichnen als auch Nervengewebe gezielt elektrisch stimulieren. Besonders vielversprechend ist dabei die sogenannte „closed-loop“-Neuromodulation, bei der die Stimulationsparameter genau abgestimmt sind auf die zuvor gemessenen Bioparameter. Solche hirnstimulierenden Medizinimplantate werden heute bereits erfolgreich eingesetzt bei der Behandlung verschiedener neurodegenerativer Erkrankungen. Therapieerfolge gibt es auch bei Menschen mit chronischen Schmerzen oder Depressionen. Der an der Universität Ulm entwickelte Mikrochip ist nur 5x5 mm2 groß. Er hat 32 Kanäle und verbraucht dabei weniger als 10mW elektrische Leistung. Die digitale Verarbeitung der abgeleiteten Daten ist im Chip voll integriert. Eine erste Version des Neuromodulationssystem von CorTec ist bereits im FDA-Zulassungsprozess für die Anwendung im Menschen.

„Superhelden“ aus der Haut mit heilenden Kräften
Für die Entwicklung einer Stammzelltherapie zur Behandlung von Wundheilungsstörungen wurde ein weiterer Kooperationspreis Wissenschaft-Wirtschaft vergeben. Die Auszeichnung erhielt Professorin Karin Scharffetter-Kochanek, Ärztliche Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie, für ihre Zusammenarbeit mit Dr. Christoph Ganss von der Firma TICEBA und Dr. Andreas Kluth von RHEACELL. Die Forschenden aus dem Uniklinikum und den Unternehmen haben gemeinsam ein stammzellbasiertes Medizinprodukt entwickelt, mit dem sich chronische Wunden erfolgreich behandeln lassen. Die Grundlage bilden sogenannte mesenchymale Stammzellen. Diese besonderen Hautzellen machen nur zwei Prozent aller Hautzellen aus, aber sie haben enormes regeneratives Potential. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden, dass diese besonderen Hautstammzellen überaktive Fresszellen (Makrophagen) „beruhigen“ können, die eine Schlüsselrolle in chronischen Entzündungsprozessen spielen. Werden mesenchymale Stammzellen auf die Wunde aufgebracht, klingt die Entzündung ab und das Gewebe kann sich wieder regenerieren. Klinische Studien mit Patientinnen und Patienten (Phase IIa) haben gezeigt, dass sich chronische Wunden wie beim venösen Ulcus mit solchen mesenchymalen Hautstammzellen verkleinern und abheilen lassen. Dank dieser Kooperation ist es gelungen, Grundlagenerkenntnisse möglichst schnell in ein Medizinprodukt zu überführen. Für AMESANAR® wurde 2021 die nationale Marktgenehmigung erteilt, und es kann nun helfen, Leid und Schmerzen vieler Menschen zu lindern.

Sparsame Destillationskolonnen im Labormaßstab
Der dritte Kooperationspreis ging an Johannes Neukäufer und Professor Thomas Grützner vom Institut für Chemieingenieurwesen für ihre Kooperation mit der Firma BASF SE. Gewürdigt wurde laut Urkundentext die „Entwicklung effizienter und ressourcenschonender Teststände zum Scale-Up von Destillationskolonnen durch den Einsatz von 3D-Druck in Kombination mit numerischen Strömungssimulationen“. Die Wissenschaftler erläutern dies so: Zur Aufreinigung und Trennung flüssiger Stoffgemische nutzt die chemische Industrie Destillationskolonnen, die Höhen bis 100 Meter erreichen können. Neue Anlagen dafür – beispielsweise zur Auftrennung neuer Chemikalien – werden zunächst im Labormaßstab untersucht. Die Herausforderung besteht darin, Laborkolonnen in möglichst kleinem Maßstab zu entwickeln, die es trotz Miniaturisierung erlauben, Ergebnisse sicher auf großtechnische Anlagen zu übertragen. Die Ulmer Chemieingenieure haben in Zusammenarbeit mit der TU München und der BASF SE nun ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Laboranlagen noch weiter verkleinern lassen. Dafür haben sie Methoden der additiven Fertigung (3D-Druck) mit Verfahren der numerischen Strömungssimulation kombiniert und konnten so die Querschnittsfläche der Laborkolonnen um 84 Prozent reduzieren – bei gleichbleibend hoher, konstanter und reproduzierbarer Trennleistung. Dies minimiert Chemikalienbedarf, Entwicklungszeiten und Sicherheitsanforderungen. Dem Partnerunternehmen BASF SE, das Drittmittel für diese Entwicklung gestellt hat, bringen die damit verbundenen Kosteneinsparungen erhebliche Wettbewerbsvorteile. Vertreten war der Chemiekonzern beim Dies durch den Projektleiter Dr. Carsten Knösche.

Text and mediacontact: Andrea Weber-Tuckermann
Translation: Kate Gaugler

Dana Hoffmann and Prof. Michael Weber
Moderator Dana Hoffmann with the host, University President Prof Michael Weber (All photos: Elvira Eberhardt / Uni Ulm)
Welcome
Full house at the Dies academicus 2023 held in the N27 research building
Michael Weber, Nathalie Oexle and Aurelia Peraud
Winner of the Exzellenzia Prize Junior Professor Nathalie Oexle (centre) with University President Prof Michael Weber (left) and presenter Prof Aurelia Peraud (right)
Michael Weber with Othmar Marti and Olga Pollatos
Winner of the Education Award Prof Othmar Marti (centre) with University President Prof Michael Weber (left) and Vice President of Education Prof Ola Pollatos (right)
Michael Weber withHannah Kniesel and Timo Ropinski
Winner of the Harald Rose Prize Hannah Kniesel (centre) with University President Prof Michael Weber (left) and speaker Prof Timo Ropinski (right)
Students of the initiative “Impf Dich!” (“Get vaccinated!”) with University President Prof Michael Weber (left)
[Translate to English:] Gruppenbild der Kooperationspreisträger mit Präsident
Group photo of the Cooperation Award winners with the president (front, right)
[Translate to English:] Gruppenbild aller Preistäger und Laudatoren
The prizewinners together with the presenters 1st row (from left): Prof Othmar Marti, Dr Martin Schüttler, Prof Karin Scharffetter-Kochanek, Stefan Reich, Luisa Frahm, Marco Schilcher, Katharina Fünfgeld, Hanna Kniesel, Prof Michael Weber 2nd row (from left): Junior Prof Nathalie Oexle, Prof Aurelia Peraud, Annika Rich, Prof Thomas Grützner, Johannes Neukäufer, Prof Olga Pollatos, Prof Timo Ropinski 3rd row (from left):Prof Maurits Ortmanns, Dr Joachim Becker, Dr Ing Carsten Knösche, Dr Andreas Klutz, Dr Christoph Ganss
The host Prof Michael Weber in an interview
[Translate to English:] Quartett Uniorchester
Musicians from the University Orchestra presenting a flute quartet by Mozart