Dass die heutigen Studierenden alles andere als politisch desinteressiert und selbstbezogen sind, beweist die Studierendenschaft der Universität Ulm. So hat der Arbeitskreis "Flucht und Asyl" in Kooperation mit dem International Office und dem Kommunikations- und Informationszentrum (kiz) der Uni eine Wanderausstellung zum Thema Flucht auf den Campus geholt.
Die von "Pro Asyl" konzipierte Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht" ist ab sofort bis Ende Januar im Foyer der Zentralbibliothek (Albert-Einstein-Allee 37) zu sehen. Die aktualisierte und thematisch erweiterte Ausstellung informiert auf 37 didaktisch aufbereiteten Tafeln über Fakten und Hintergründe zum Thema Flucht und Asyl. "Niemand ist gefeit vor Flucht und Verfolgung. Deshalb ist es so wichtig zu zeigen, wie ähnlich sich die Menschen sind in ihrem Streben nach Sicherheit und Glück", erklärt Studentin Julia Langelittig, die sich im AK "Flucht und Asyl" engagiert.
Im Mittelpunkt stehen dabei Informationen zur Situation in den Kriegs- und Krisenländern, über Fluchtrouten, aber auch über die Asylpolitik in der EU und ihren Mitgliedsstaaten. Dargestellt werden dabei nicht zuletzt die Hindernisse und Gefahren, denen die Geflüchteten auf ihrem Weg in ein neues Leben ausgesetzt sind sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen in den Aufnahmeländern. "Es geht letztendlich darum, die Augen vor der Not in der Welt nicht zu verschließen und ein Zeichen zu setzen gegen die anwachsende rassistische Hetze und Gewalt", so Jan Rick, International Students Coordinator im International Office der Universität Ulm.
Weltweit sind 65 Millionen Menschen auf der Flucht, über 40 Millionen davon sind Binnenflüchtlinge, die ihre Heimatregion verlassen haben und im gleichen Land Zuflucht suchen. Über 85 Prozent der Geflüchteten suchen dabei Schutz in unterentwickelten Ländern aus den Nachbarregionen. Die Initiatoren und Gastgeber der bundesweiten Wanderausstellung wollen - im Rückgriff auf internationales Recht - klar und deutlich Position beziehen: "Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben in Freiheit und Würde - und darauf, Schutz vor Verfolgung zu finden." Unterstützt wird die Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht" von der IG-Metall, dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Brot für die Welt, Misereor sowie anderen Organisationen der evangelischen und katholischen Kirche.
Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann