Seit mehr als 20 Jahren pflegt die Universität Ulm enge Beziehungen zur renommierten Southeast University (SEU) im chinesischen Nanjing – vom Doktorandenaustausch bis zu gemeinsamen Workshops und Weiterbildungen. Um diese Kooperation zu stärken und weiter auszubauen, hat nun eine Delegation um den Uni-Präsidenten Professor Guangjun Zhang die Ulmer Universität besucht. Für den chinesischen Hochschulmanager war es die erste Auslandsreise nach seinem Amtsantritt.
Was das Fächerspektrum angeht, ähnelt die SEU der Universität Ulm, weshalb Universitätspräsident Professor Michael Weber die Kooperation als „perfekte Partnerschaft“ beschreibt. In Rankings schafft es die chinesische Hochschule mit über 30 000 Studierenden (Vollzeit) regelmäßig unter die besten Universitäten des Landes. Schwerpunkt des deutsch-chinesischen Austauschs ist die Medizin – insbesondere in den Bereichen Sportmedizin, kardiovaskuläre Forschung und zunehmend auch molekulare Medizin. Kürzlich haben sich Wissenschaftler aus Ulm und Nanjing zudem bei ihrer dritten Konferenz über Bio- und Nanomaterialien ausgetauscht.
„Regelmäßig haben wir auch sehr gute Studierende der SEU in unseren englischsprachigen Masterprogrammen“, sagt Dr. Reinhold Lücker, Leiter des International Office der Uni Ulm. Außerdem befinde sich die größte Ulmer Alumnigruppe weltweit in Nanjing – Mitglied ist auch der Dekan der Medizinischen Fakultät der SEU und Klinikleiter Professor Naifeng Liu, der ebenfalls nach Ulm gereist war.
Langjährige Kooperation mit Zukunft
Aufgrund dieser engen Beziehungen gehört die SEU zum Netzwerk U5 „Strategische Partnerschaften“, das die Universität Ulm, unterstützt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), mit besonders langjährigen Partnern geknüpft hat.
Nach einer Vorstellung der beiden Universitäten sprachen Ulmer Uni-Mitglieder um den Präsidenten Professor Weber und den Forschungsvizepräsidenten Professor Joachim Ankerhold mit der SEU-Delegation über eine Vertiefung der Kooperation. Zukünftig könnten beispielsweise gemeinsame Labore in Ulm und Nanjing eingerichtet und gemeinsam Forschungsgelder eingeworben werden. „Für uns ist die Zusammenarbeit mit deutschen Universitäten, allen voran mit der Universität Ulm, besonders wichtig“, sagte Guangjun Zhang.
Nach einem Treffen mit Oberbürgermeister Gunter Czisch informierte sich der chinesische Uni-Präsident über die Wissenschaftsstadt.
Aus Ulm nimmt Professor Guangjun nicht nur eine Nachbildung des Löwenmenschen, sondern auch eine Einladung zum 50. Geburtstag der Universität im kommenden Jahr mit. Ebenfalls 2017 wird die SEU 125 Jahre alt – und das Ulmer Präsidium steht natürlich auf der Gästeliste.
Text und Medienkontakt: Annika Bingmann