Verantwortliche der Universität wie der Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften sehen für den kürzlich von einer namhaften Düsseldorfer Agentur ohne Auflagen akkreditierten Studiengang beste Voraussetzungen für ein Erfolgsmodell: Ein sorgfältig konzipiertes Curriculum, ebenso passende wie vielfältige Praxisanteile und hervorragende berufliche Perspektiven für die Absolventen.
Letzteres zum einen in der Region, zum anderen auf nationaler und auch internationaler Ebene. „Ich weiß aus den USA, wie stark sich dort die Biostatistik entwickelt hat“, sagt Professor Ulrich Stadtmüller, Vizepräsident der Universität Ulm für die Lehre. Und Studiendekan Professor Karsten Urban macht deutlich: „Vor allem die regionale pharmazeutische Industrie hat uns eine hohe Nachfrage nach Absolventen auf diesem Gebiet signalisiert und prognostiziert.“ Namhafte Pharma-Hersteller, unter anderem Boehringer Ingelheim, hatten die Fakultät sogar ausdrücklich zu diesem Schritt ermutigt und waren auch an der Entwicklung des Studiengangs beteiligt. Der soll zwar, so Urban weiter, insbesondere auf eine Tätigkeit in Wirtschaft oder Industrie vorbereiten, eröffne indes auch Möglichkeiten im öffentlichen Dienst. Überall dort nämlich, wo eine Kombination von Grundkenntnissen in Mathematik und Lebenswissenschaften von Belang sei. Im Zusammenhang mit Arzneimittelstudien und Zulassungsverfahren zum Beispiel, aber auch in der Industrie bei der Produktentwicklung.
„Inhaltlich haben wir den Studiengang jedenfalls ausgewogen gestaltet und sicher optimal auf eine berufsbezogene Anwendung zugeschnitten“, versichert Professor Urban, der den Anteil mathematischer Elemente auf rund 40 Prozent beziffert.
Unisono betonen Stadtmüller und Urban die idealen Rahmenbedingungen für den Studiengang an der Ulmer Universität. Sie resultierten schließlich nicht zuletzt aus den anerkannten Kompetenzen der beteiligten Fakultäten von der Mathematik über die Informatik und Bioinformatik bis zur Biologie und der Medizin. Wobei beide nicht unerwähnt lassen möchten, dass der jungen Ulmer Uni schon einmal mit einem integrativen Studiengang ein „großer Wurf“ gelungen ist. Mit der vor 30 Jahren, seinerzeit ebenfalls erstmals in Deutschland, hier kreierten Wirtschaftsmathematik nämlich, inzwischen unbestritten ein Erfolgsmodell für Uni und Fakultät gleichermaßen.
Gleichwohl: „Es wird etwas dauern, bis sich der neue Studiengang etabliert haben wird“, vermutet Professor Stadtmüller. Zumal naturgemäß noch Absolventen mit praktischen Erfahrungen für die nicht unwichtige Mundpropaganda fehlten. „Aber die Resonanz bei den jüngsten Bildungsmessen war durchaus positiv“, so der Vizepräsident. Auf zunächst 15 bis 20 Studienanfänger hoffe die Universität, ausgelegt sei der Studiengang auf 25 Erstsemester jährlich.
Noch offen ist Professor Urban zufolge, ob dem Bachelor- auch ein Master-Studiengang folgen wird. „Wir denken darüber nach“, erklärt der Studiendekan und will nicht ausschließen, dass die Universität auch damit Neuland betreten wird. Mit einem berufsbegleitenden Angebot nämlich.
Weitere Informationen: Mathematische Biometrie