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Auto wird zum Rechenzentrum
Ulmer Forscher für Innovationen ausgezeichnet

Ulm University

Sicherer, komfortabler, sparsamer und umweltfreundlicher – aber wie? Damit beschäftigt sich das Kompetenzzentrum Automotive Elektronik- und Informationssysteme der Universität Ulm. Mit dem „Auto der Zukunft“ also.

Daran beteiligt: Zehn Institute der Uni mit rund 30 wissenschaftlichen und acht technischen Mitarbeitern sowie zahlreichen Diplomanden und Hilfskräften, ferner eine Reihe namhafter Partner aus der Industrie. Jetzt hat die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ den Forschungsverbund als „Ort des Tages ausgezeichnet“. Zugleich stellten die Wissenschaftler im Ulmer Stadthaus beim „Tag des intelligenten Automobils“ ihre Forschungsarbeiten der Öffentlichkeit vor.

Das klinge zwar „etwas reißerisch“, räumte Professor Klaus Dietmayer, Direktor des Instituts für Mess-, Regel- und Mikrotechnik der Universität, als Sprecher des Zentrums ein. Aber Ziel der Forschungen sei in der Tat das mitdenkende Auto, das den Fahrer möglichst in allen Situationen unterstützen könne. Das vor allem dazu beitragen könne, Unfälle zu vermeiden. Mit Nachsichtkameras zum Beispiel, Lasertechnik oder Sensoren, nicht zuletzt jedoch mit einer intelligenten Kombination verschiedener Systeme. Womöglich auch mit einer wirkungsvollen Kommunikation von Fahrzeugen untereinander, für rechtzeitige Staumeldungen über Sichthindernisse hinweg etwa.

„So ein Auto ist eigentlich ein fahrendes Rechenzentrum“, brachte Professor Michael Weber, Medieninformatiker und einer der zehn Projektleiter, die Zielvorgaben auf den Punkt. Aus gutem Grund schließlich seien neben Ingenieuren verschiedener Ausrichtungen auch Informatiker mit unterschiedlichen Schwerpunkten beteiligt. Dabei schließt „das kognitive und umweltverträgliche Auto“ als Ziel Dietmayer zufolge mehr Komfort nicht aus. Alternative Antriebsformen stünden insofern ebenso auf der Agenda wie pfiffige Unterhaltungselektronik, zuverlässige Software inklusive.  Allerdings: „Mobilität ist nicht kostenfrei zu erhalten“, machte der Wissenschaftler auch deutlich.

Gunther Schenkel, Leiter des Investment- und Finanzcenters der Deutschen Bank in Ulm sowie örtlicher Beauftragter der von der Bundesregierung gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft getragenen Initiative, begründete die Auszeichnung des Kompetenzzentrums, ausgewählt übrigens unter nicht weniger als 1500 Bewerbungen: „Hier geschieht Ausgezeichnetes, getragen von Innovationskraft und Ideenreichtum“, sagte Schenkel. Visionskraft und technische Kompetenz arbeiteten hier am wichtigsten Ziel, nämlich Fahrzeuge sicherer zu machen und Leben zu schützen. „Wegweisende Entwicklungen sind auf diesem Gebiet nur mit hoher Fachkompetenz und exzellenter Zusammenarbeit möglich“, so der Repräsentant der Bank, die aus gutem Grund die bundesweite Initiative auch im kommenden Jahr unterstützen werde.

Dass in diesem Jahr nicht weniger als vier Ulmer Einrichtungen ausgezeichnet würden, allesamt unter Beteiligung der Universität, stellte Oberbürgermeister Ivo Gönner in den Vordergrund. „Wichtig ist mir vor allem der gesellschaftliche Nutzen der Technik“, sagte er und dieser Aspekt sei beim Kompetenzzentrum Automotive besonders ausgeprägt: „Verkehrsmanagement schreit geradezu nach technischer Unterstützung.“

Die Auszeichnung sei mehr als verdient, stellte auch Uni-Präsident Professor Karl Joachim Ebeling fest. Ein ganz wichtiger Aspekt für ihn sei die hervorragende Zusammenarbeit zahlreicher Wissenschaftler innerhalb der Fakultät sowie mit den beteiligten Firmen. Überdies sei es mit der Veranstaltung bestens gelungen, interessierten Besuchern die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Systemen zu verdeutlichen, zudem hoch aktuelle Forschungen in der Mitte der Stadt vorzustellen.

Bei der Auszeichnung des Kompetenzzentrums<br>Automotive Elektronik- und Informationssysteme:<br>(v.l.) Dr. Matthias Rabel (Institut für Organisation<br>und Management von Informationssystemen),<br>Prof. Michael Weber (Institut für Medieninformatik),<br