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150 Schüler beim Tag der Mathematik
Leistungsträger von morgen knobeln an der Uni

Ulm University

Was machen rund 150 Schülerinnen und Schüler an einem Samstag an der Universität Ulm? Die Antwort mag verblüffen: Sie rechnen um die Wette. In diesem Jahr hatten sich mehr als doppelt so viele Jugendliche zum Tag der Mathematik (TdM) angemeldet wie 2013. Das liegt sicher auch am attraktiven Rahmenprogramm.

Neben Einzel- und Gruppenwettbewerben standen anwendungsorientierte Vorträge auf dem Plan. Mittels Biostatistik ermittelte Professor Jan Beyersmann, ob Oscargewinner länger leben, als weniger erfolgreiche Schauspieler. Weiterhin ging es um Quantencomputer und um die Frage, wie man mit Google Maps von Ulm nach Paris kommt.

Jeweils 45 Minuten knobelten die Gymnasiasten im Einzelwettbewerb und später in Dreier- bis Vierergruppen. „Dabei geht es querbeet durch die Mathematik – von Analysis bis Zahlentheorie“, sagte Professorin Irene Bouw. Die Wissenschaftlerin vom Institut für Reine Mathematik hat den diesjährigen TdM gemeinsam mit Professor Stefan Wewers und zahlreichen Helfern koordiniert. Die teilnehmenden Elft- und Zwölftklässler stammten aus dem Ulmer Umland und waren meist mit Ihren Mathematiklehrerinnen und –lehrern an die Uni gekommen. „Der Tag der Mathematik ist für unsere Schülerinnen eine schöne Möglichkeit, die Universität kennenzulernen. Wir Lehrer nutzen die Veranstaltung, um uns mit Kollegen und Uni-Dozenten auszutauschen“, erklärte Dr. Monika Thalmaier. Die Pädagogin vom St. Hildegard Gymnasium kennt den TdM aus ihrer eigenen Studien- und Promotionszeit in Ulm.

Leistungsstarke Jugendliche für ein Studium begeistern

Insgesamt scheint die Veranstaltung besonders geeignet zu sein, um leistungsstarke Jugendliche für ein Studium an der hiesigen Uni zu begeistern: „Etliche aktuelle Studierende und Doktoranden mathematischer Fächer haben in der Vergangenheit Einzel- oder Gruppenwettbewerbe beim Tag der Mathematik gewonnen“, bekräftigt die Koordinatorin Bouw. Eine vielversprechende Kandidatin ist die TdM-Teilnehmerin Yvonne Horner. Die Schülerin aus Blaubeuren könnte sich durchaus ein Studium der Mathematik oder Wirtschaftsmathematik in Ulm vorstellen. Schon jetzt nimmt sie an der Begabtenförderung der Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften teil und stuft die TdM-Aufgaben als „machbar“ ein. Ob’s für den Sieg gereicht hat?  Während die Jugendlichen Vorträge hörten, werteten fleißige Korrektoren die Aufgabenblätter aus. Besonders erfreulich: Beim Einzelwettbewerb erreichten zwei Schülerinnen und ein Schüler die maximale Punktzahl. Im „Stechen“ löste dann Fabian Glöckle die Denksportaufgabe etwas schneller als Julia Dahmen und Carolin Brandt – nämlich in 4:39 Minuten. Sieger im Gruppenwettbewerb wurde das Schubart Gymnasium Ulm (1. Platz) mit Fabian Glöckle vor dem Lessing Gymnasium Neu-Ulm und dem Werner Heisenberg-Gymnasium in Garching.

Die größten drei Matheasse des Einzelwettbewerbs und die drei leistungsstärksten Gruppen erhielten eigens für den Tag der Mathematik gefertigte Pokale, die die Handwerkskammer beisteuerte. Dazu kamen ein Buch und ein Schreibset. Götz Maier, Geschäftsführer des Hauptsponsors Südwestmetall Ulm, ließ es sich nicht nehmen, die Preise persönlich zu übergeben. Ihm ist es besonders wichtig, junge Menschen für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu begeistern. Neben Südwestmetall und der Bildungsakademie der Handwerkskammer haben die Stadt Ulm und der Verein zur Förderung mathematisch begabter Jugendlicher den TdM unterstützt. Und was ist jetzt mit der Lebenserwartung der Oscargewinner? Die entspricht weniger erfolgreichen Schauspielern. Studien, die zu einer abweichenden Lebenserwartung gekommen sind, beruhen auf einem statistischen Fehlschluss.

Verantwortlich: Annika Bingmann