Wer in Deutschland geboren wird, hat gute Chancen, seinen 80. Geburtstag zu feiern. Doch oft ist der dritte Lebensabschnitt von Erkrankungen wie Krebs, Diabetes oder einer Demenz geprägt. Alternsforscher wollen grundlegende Mechanismen der Alterung verstehen und so typischen Erkrankungen vorbeugen.
Am 2. und 3. Dezember war Ulm Hauptstadt der Alternsforschung: Rund 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Bereichen der Life Sciences und Medizin tauschten sich bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Alternsforschung (DGfA) aus – dem bundesweit größten Kongress in diesem Fachgebiet.
Schwerpunkte der Vorträge und Poster reichten von der Zellalterung wie Seneszenz in Geweben über Alterungsmechanismen blutbildender Stammzellen bis zur Immunschwäche bei älteren Menschen, Osteoporose und Hautalterung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter etliche international renommierte Experten – diskutierten unter anderem auch, wie sich der Alterungsprozess durch Ernährung beeinflussen lässt.
„Alternsforschung ist eine äußerst dynamische Disziplin, die zu einem gesunden dritten Lebensalter beitragen und altersassoziierte Erkrankungen vermeiden helfen kann“, erklärt Professor Hartmut Geiger, Leiter des Instituts für Molekulare Medizin an der Universität Ulm. Er hatte die Tagung gemeinsam mit Professorin Karin Scharffetter-Kochanek, Ärztliche Direktorin der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie, sowie Professor Hans Kestler (Leiter des Instituts für Medizinische Systembiologie) nach Ulm geholt.
Nach zwei Tagen fällt das Fazit der Gastgeber durchweg positiv aus: „Das Meeting in Ulm war wissenschaftlich ein großer Erfolg. Es zeigte auch, dass in den verschiedenen Gebieten der Alternsforschung intensiv wissenschaftlich gearbeitet wird. Von den Erkenntnissen profitiert die alternde Bevölkerung unmittelbar.“
Text und Medienkontakt: Annika Bingmann