Den Schlüssel verlegt, die Telefonnummer vergessen oder eine Abbiegung verpasst? Im höheren Alter lassen Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit meist nach. Senioren fürchten oft, dass diese „Schusseligkeiten“ Vorboten einer Demenzerkrankung sind. Dabei könnte sich bereits regelmäßiges Kartenspielen positiv auf die Merk- und Konzentrationsfähigkeit auswirken – wie mehrere Beobachtungsstudien nahelegen. Auch in einer Pilotstudie der Uni Ulm mit Senioren ist ein kartenspielbasierter Trainingsansatz bereits erfolgreich experimentell getestet worden. Jetzt soll der Ansatz an einer zweiten Kohorte erprobt werden. Dafür sucht eine Projektgruppe um Professorin Iris-Tatjana Kolassa, Leiterin der Ulmer Abteilung für Klinische und Biologische Psychologie, zeitlich flexible Teilnehmer (Mindestalter: 65 Jahre).
Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer sollen sich über fünf Wochen drei Mal wöchentlich zum Kartenspielen in der Ulmer Stadtmitte treffen. Die Studie beginnt am Dienstag, den 21. Mai. Unter Anleitung von Masterstudierenden der Psychologie (Betreuung: Prof. Iris-Tatjana Kolassa) absolvieren die Seniorinnen und Senioren vor dem ersten und nach dem letzten Training verschiedene Gedächtnis- und Aufmerksamkeitstests.
Teilnehmer der Pilotstudie haben das Kartenspiel-Training positiv bewertet: Sie berichten von einer verbesserten Merk- und Konzentrationsfähigkeit, einem erhöhten Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sowie besserem Schlaf. Nicht zuletzt haben sie viel Spaß gehabt. „Ein Großteil der 40 Teilnehmer führt das Training sogar nach Ende der Studie in den bestehenden Gruppen oder zuhause fort“, weiß Iris-Tatjana Kolassa.
In der jetzt anlaufenden zweiten Studie fragt die Projektgruppe, ob Motivation und Spaß beim Spielen den Trainingseffekt positiv beeinflussen. Der Schwierigkeitsgrad der Kartenspiele wird der Gruppe angepasst. Die Teilnahme ist für die Senioren natürlich kostenlos.
Anmeldung: 01573-0492685