Mehr als 100 Forscher und Tüftler der Zukunft haben am Freitagnachmittag die Universität Ulm kennengelernt. Im Zuge der Regionalwettbewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ nahmen Jugendliche aus Ulm und Umgebung an Präsentationen und Führungen der Studiengänge Biologie, Chemie, Informatik sowie Elektrotechnik teil. Sie erlebten unter anderem, wie das selbststeuerende Modellfahrzug Spatz 4 durch einen Parcours manövrierte und erfuhren vom Neurobiologen Dr. Wolfgang Mader, dass sich Wüstenameisen beim Heimweg an der Sonne orientieren. Im Labor des „Sonderforschungsbereichs Transregio 62 - eine Companion-Technologie für kognitive technische Systeme“ berichtete der Informatiker Felix Schüssel zudem von intelligenten Computern, die sich den Bedürfnissen des Nutzers anpassen. Die Jugendlichen durften sogar an einem kleinen Experiment teilnehmen: „Welche Modalität bevorzugen Teilnehmer, wenn sie wahlweise per Touchscreen, Sprach- oder etwa Gestensteuerung mit einem technischen System interagieren können?“ lautete die Forschungsfrage.
Ob sie sich über Berufsperspektiven im Bereich Chemie informierten, bei der Röntgentomographie eines Frosches zusahen (Vortrag Materialwissenschaften) oder einen 3D-Drucker begutachteten, die Jugendlichen wirkten stets interessiert.
Nachwuchsforscher Marvin Motzet begeisterte sich vor allem für das Modellfahrzeug Spatz 4, das im Februar auf den dritten Platz des Carolo Cups gefahren war. „Im Entwicklungsteam wäre ich sofort dabei“, sagte der 16-jährige Schüler aus Bad Buchau. Bei „Jugend forscht“ hatte er ein Projekt zum Nachweis der antibiotischen Wirkung von Blütenextrakten durch Leuchtbakterien eingereicht. Professor Michael Weber, Direktor des Instituts für Medieninformatik, hieß die Jungforscher am Freitag herzlich willkommen: „Ich freue mich, euch die Universität zu zeigen und hoffe, dass ihr hier einmal studieren werdet“, sagte der Wissenschaftler.
Nach dem Aufbau ihrer naturwissenschaftlichen oder technischen Projekte in der Donauhalle waren die Nachwuchsforscher der Regionalwettbewerbe am Freitagnachmittag an die Uni Ulm gekommen. Bei einem anschließenden Abendessen wurden dann die Teilnehmer für den Landeswettbewerb „Jugend forscht“ (15 bis 21 Jahre) beziehungsweise „Schüler experimentieren“ (bis 14 Jahre) bekannt gegeben und am Samstag folgte die Preisübergabe. Nachwuchswissenschaftler Marvin Motzet freute sich über den ersten Platz im Bereich Biologie und darf wie sechs seiner Ulmer Mitstreiter in zwei Wochen am Landeswettbewerb „Jugend forscht“ in Fellbach teilnehmen. Zum Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ werden fünf Teams nach Balingen reisen. In der Donauhalle konnten am Samstag alle Interessierten die vielfältigen Projekte der Schülerinnen und Schüler bewundern.
Die Organisation der Regionalwettbewerbe, die bereits seit zehn Jahren stattfinden, lag bei der Innovationsregion Ulm.
An der Universität waren neben den Fakultäten für Ingenieurwissenschaften und Informatik sowie Naturwissenschaften die WissenSchaffer am Schülernachmittag beteiligt. Dabei handelt es sich um Ulmer Studierende, die technische Studiengänge in Schulen, auf Messen oder bei weiteren Veranstaltungen mit unterhaltsamen Präsentationen vorstellen.
Verantwortlich: Annika Bingmann