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Pionierin und Grenzgängerin verabschiedet sich:
Symposium für ZAWiW-Chefin Carmen Stadelhofer

Ulm University

Ihr Name ist untrennbar mit dem Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) verbunden: Carmen Stadelhofer. Doch die Anfangsjahre der Pädagogin, Feministin und begnadeten Netzwerkerin an der naturwissenschaftlich geprägten Universität Ulm waren nicht einfach. Bei ihrem Abschiedssymposium „Visionen für Bildung im Alter“ blickten Stadelhofer und einige ihrer Weggefährten auf ihr rund 20-jähriges Wirken auf dem Eselsberg zurück. Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling bezeichnete die ehemalige Akademische Direktorin des ZAWiW als „Grenzgängerin“, die Brücken zwischen Jung und Alt sowie über Ländergrenzen hinweg schlägt. Damit spielte er auf Projekte der Ulmer 3-Generationen-Universität (u3gu) an, bei denen ältere Bürger junge Menschen unterstützen, und natürlich die von Stadelhofer initiierten Danube Networkers. Mit diesem Projekt wird die Seniorenbildung in den Donauländern gefördert. Ebeling rechnete vor, dass die ehemalige ZAWiW-Geschäftsführerin  im Laufe von 40 Akademiewochen rund 30 000 Teilnehmer im dritten Lebensalter und davor an die Uni gebracht haben muss. Und auch im Ruhestand bleibt Stadelhofer der Universität eng verbunden.

ZAWiW zur "Perle der Weiterbildung" gemacht
Ein Blick in den mit 140 Gästen vollbesetzten Multimediaraum verdeutlichte den politischen Stellenwert von Stadelhofers Arbeit, die bereits mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt worden ist: Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg nahm genau wie die Ulmer Kulturbürgermeisterin Iris Mann und der Landtagsabgeordnete Jürgen Filius an dem Symposium teil. Stellvertretend für viele Weggefährten übereichte Dr. Götz Hartung, Vorsitzender des ZAWiW-Förderkreises, der „Steuerfrau“ ein Modellschiff mit dem Namen „ZAWiW“. Außerdem sprach Dr. Alexander Urban (Heidehof-Stiftung), ein wichtiger Unterstützer Carmen Stadelhofers, ein Grußwort.

Mit „Bildung im Alter als Katalysator zur Lebensgestaltung und Sinnfindung“ war dann der Festvortrag von Dr. Urs Kalbermatten (Fachhochschule Bern) überschrieben. Die Botschaft: Alter bedeutet zwar oft den Verlust der Erwerbstätigkeit sowie körperliche Einschränkungen, aber vor allem die Chance, den Lebensstil zu diversifizieren – durch Bildung.  In diesem Sinne bezeichnete Kalbermatten das ZAWiW als „Perle der Weiterbildung in Deutschland“. Früher als vergleichbare Einrichtungen wurden auf dem Eselsberg zum Beispiel Computerkurse für Senioren angeboten.

Sektempfang mit Weggefährten und Nachfolger
Bilder von Carmen Stadelhofers Anfängen im damaligen Seminar für Pädagogik bis heute zeigten schließlich Mitarbeiter des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung – allen voran Markus Marquard, ihr designierter Nachfolger. Nach so vielen Grußworten verkürzte Stadelhofer ihren wissenschaftlichen Vortrag und lud bald zum geselligen Sektempfang. Für den musikalischen Rahmen hatten übrigens Professor Frieder Keller (Klavier) und die Sopranistin Dr. Birgit Schless gesorgt. Keller gehört wie die Professoren Othmar Marti und Michael Weber dem ZAWiW-Vorstand an.

 

Verantwortlich: Annika Bingmann