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40 Jahre Donaurektorenkonferenz in Timișoara
Danubius Young Scientist Award für Ulmer Chemiker Benedikt Bagemihl

Ulm University

Zum 40. Jahrestag der Donaurektorenkonferenz (DRK) trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von mehr als 60 Mitgliedsuniversitäten vom 19. bis 20. Oktober an der West University of Timișoara in Rumänien, um aktuelle Themen aus Forschung und Hochschullehre zu diskutieren. Sie blickten nicht nur zurück in die Geschichte, sondern befassten sich auch mit der Zukunft des Netzwerks. Auch die Konsequenzen des russischen Angriffskriegs für ukrainische Universitäten und die dadurch erzwungene akademische Abwanderung waren Thema.

Institutionsübergreifende Kooperationen sowie gemeinsame Aktivitäten und Projekte zeichnen die Donaurektorenkonferenz seit vier Jahrzehnten aus. Die Gründungsmitglieder hatten sie einst ersonnen, um institutionelle Kontakte mit Universitäten in Ländern mit kommunistischen Regimes hinter dem Eisernen Vorhang zu etablieren. Von Anfang an mit dabei: die Uni Ulm. Sie war 1983 eine der vier Gründungsuniversitäten. Und auch die Idee zur Kooperation entstand einst in Ulm, während eines Besuchs des Rektors der Budapester Semmelweis-Universität, wie Uni-Präsident Professor Michael Weber in seinem Beitrag zur Festschrift berichtet. Und weiter: Der Verband der Donauuniversitäten ziele auch darauf, ein vereinteres, geschlosseneres Europa zu schaffen. Es gelte, weiterhin Wissensbrücken über die Donau zu bauen und eine bessere Zukunft für Bildung, Forschung und die gesellschaftliche Entwicklung zu schaffen.

In der europäischen Kulturhauptstadt 2023 Timișoara ging es in mehreren hochkarätig besetzten Arbeitssitzungen etwa um die Beziehungen zwischen Österreich und Rumänien, um das Gestalten einer nachhaltigen und demokratischen europäischen Gesellschaft sowie um Hochschulbildung in Kriegszeiten. Außerdem wurde der DRC Initiative Fund vorgestellt, mit dem Promovierende der DRK-Mitgliedsuniversitäten mit bis zu 5000 Euro gefördert werden können.

Ein Highlight der Konferenz: die Verleihung der Danubius Young Scientist Awards 2023. Zu den Geehrten gehört auch der Ulmer Chemiker Benedikt Bagemihl. Er promoviert derzeit bei Professor Sven Rau zu solaren Brennstoffen – einem Thema von besonderer Relevanz für den Donauraum, dessen Ökosystem bereits jetzt durch den Klimawandel signifikant betroffen ist. „Der Austausch mit den internationalen Preisträgerinnen und Preisträgern in Timișoara hat mir gezeigt, dass wir die zukünftigen Herausforderungen im Donauraum, zum Beispiel die Folgen von Klimawandel und Energiekrise, nur gemeinsam in starken wissenschaftlichen Kooperationen bewältigen können“, sagt Bagemihl. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1350 Euro verbunden.

Zur Geschichte der Donaurektorenkonferenz

„Die Beziehungen der universitären Donauanrainer untereinander in einer auf Dauer angelegten Einrichtung zu festigen“: Das war das Ziel des Donau-Rektoren-Treffens, das im Frühjahr 1983 erstmals in Wien und im September desselben Jahres in Ulm stattgefunden hatte. Im Wortlaut ist dies dokumentiert in der Oktober-Ausgabe der „Uni Ulm Intern" jenen Jahres. Schwerpunkt der Ulmer Gespräche damals war, wie sich der Hochschulzugang in den Mitgliedsländern gestaltet. Die Einrichtung der Donaurektorenkonferenz soll auf eine Anregung des früheren Ulmer Rektors Professor Detlef Bückmann zurückgehen. „Vor 40 Jahren haben unsere Vorgängerinnen und Vorgänger das Potential darin erkannt, Universitäten entlang der Donau zusammen zu bringen“, schreibt Uni-Präsident Professor Michael Weber in der DRK-Festschrift. „Sie verstanden, dass sie durch das Überschreiten von Grenzen und das Knüpfen starker Partnerschaften eine Plattform für intellektuellen Austausch und gemeinsame Initiativen hervorbringen konnten, die eine nachhaltige Wirkung auf Bildung, Forschung und Innovation haben würde.“

Text und Medienkontakt: Christine Liebhardt

Festschrift
Vor 40 Jahren wurde die Donaurektorenkonferenz ins Leben gerufen. Die Uni Ulm war eine der Gründungsuniversitäten
Gruppenfoto
Die 40. Donaurektorenkonferenz fand an der West University of Timișoara, Rumänien statt
Benedikt Bagemihl
Der Ulmer Chemiker Benedikt Bagemihl bekam einen Danubius Young Scientist Award verliehen (Fotos: West University of Timișoara)