Die stän­di­gen Be­glei­ter der For­schungs­bau­ten

Dezernat V – Gebäudemanagement

Die Rollen sind klar verteilt: Architekten planen, Baufirmen stellen den Neubau fertig und schließlich ziehen Nutzerinnen und Nutzer in die Büros oder Labore ein. Das Dezernat V - Gebäudemanagement begleitet hingegen den gesamten Lebenszyklus der Uni-Bauten. Dabei arbeiten die Gebäudemanager Hand in Hand mit Vermögen und Bau Baden-Württemberg sowie mit weiteren Stellen.

Von der Haustechnik über Arbeitssicherheit und Umweltschutz bis zur Reinigung – die Aufgaben der rund 110 Mitarbeitenden aus Dezernat V – Gebäudemanagement sind breit gefächert. Anhand des kürzlich bewilligten Baus für Multidimensionale Trauma-Wissenschaften (MTW) verdeutlicht Dezernatsleiter Enrico Frick die Zuständigkeiten: „Das Gebäudemanagement ist von Anfang an mit dabei: Über uns laufen bereits Bedarfsanmeldung und die sogenannte raumscharfe Nutzungsanforderung. Später begleiten wir die Ausführungsplanung bis zur Inbetriebnahme durch die Traumaforschenden und darüber hinaus.“

Obwohl der Spatenstich für das MTW-Gebäude erst für Anfang 2021 geplant ist, erarbeiten Frick und seine Mitarbeitenden schon jetzt ein Sicherheitskonzept: Im engen Austausch mit den Forschenden erfassen sie, welche Gefahrstoffe in den Laboren eingesetzt werden und planen beispielsweise Fluchtwege. Bereits in dieser frühen Phase müssen die Gebäudemanager festlegen, wo welche Anschlüsse für Großgeräte wie MRT-Scanner benötigt werden.

Chemielabor an der Uni Ulm
Chemielabor an der Uni Ulm

Während die Übergabe eines Neubaus einen Meilenstein für Architekten markiert, geht die Arbeit im Dezernat V jetzt erst richtig los: „Wir haben den Auftrag, das Gebäude in die Nutzung zu überführen. Dazu wird gemeinsam mit Vermögen und Bau ein Restemängel-Katalog erstellt und möglichst innerhalb von sechs Wochen abgearbeitet – erst dann können die Nutzerinnen und Nutzer einziehen“, erklärt der Ingenieur Frick. Auf diese Weise wolle man verhindern, dass sich Handwerk und Wissenschaft bei der Arbeit in die Quere kommen.

Für das gerade übergebene Zentrum für Quanten- und Biowissenschaften (ZQB) ist die Umzugsplanung in vollem Gange: Große und sensible Objekte wie ein NMR-Gerät, optische Tische oder Laser werden von einem Spezialunternehmen in das neue Gebäude gebracht.

Den Großteil des Umzugs erledigen jedoch die ebenfalls im Dezernat V angesiedelten Uni-Hausmeister. Enrico Frick hofft, dass das ZQB im Spätsommer in den Normalbetrieb übergehen kann. Dann verantworten die Gebäudemanager unter anderem Haustechnik, Energiemanagement sowie etwa den Sicherheitsdienst.

Gebäudekreuzes N25
Sanierung des Gebäudekreuzes N25 (Archivbild)
Umzug eines optischen Tisches
Umzug eines optischen Tisches (Archivbild)
Haustechnik an der Uni Ulm
Haustechnik an der Uni Ulm

Und was passiert, wenn ein Forschungsgebäude wie der hoch gelobte Bau N27 in die Jahre kommt? „Um Schönheitsreparaturen bis 15 000 Euro, Nachrüstungen und Umzüge kümmern wir uns meist selbst. Bei größeren Maßnahmen oder Sanierungen ergeht ein Auftrag an unser Unibauamt, Vermögen- und Bau Baden Württemberg, Amt Ulm“, erklärt Frick.

Im Arbeitsalltag pflegen die Gebäudemanager Kontakte zu den unterschiedlichsten Stellen – von der Feuerwehr über das Baurechtsamt (hier geht es beispielsweise um behindertengerechte Zugänge) bis zu den Verwaltungen von Universität und Universitätsklinik. Diese Vielfalt macht die Arbeit im Dezernat V spannend – und manchmal sicher auch anstrengend.

Nach seinem Lieblingsgebäude auf dem Campus gefragt, nennt Enrico Frick überraschend die alten Festpunkte: „Meine Vorgänger haben ein gutes Gespür dafür bewiesen, wie man Gebäude für eine lange Nutzungsdauer baut und betreibt“, erklärt der Dezernent.

 

Text: Annika Bingmann

Fotos: Elvira Eberhardt

Grafik: 123RF, Sergii Khandozhko

Enrico Frick
Enrico Frick, Leiter Dezernat V - Gebäudemanagement

Wir haben den Auftrag, das Gebäude in die Nutzung zu überführen.