CELEST und POLiS eingeweiht
Feierlicher Auftakt für exzellente Batterieforschung
Die Batterien der Zukunft kommen aus Ulm und Karlsruhe: Ende März ist die größte deutsche Plattform für elektrochemische Energieforschung CELEST mit mehr als 100 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik offiziell eröffnet worden. Die Feier im Helmholtz-Institut Ulm markierte zudem den Auftakt des bundesweit einzigen Exzellenzclusters in der Batterieforschung.
Das Forschungsziel ist klar: Für ein Gelingen der Energiewende und für die Elektromobilität werden hochleistungsfähige und umweltfreundliche Batterien benötigt. Um diesen Auftrag zu erfüllen, haben sich Forschende der Universität Ulm, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) sowie des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zusammengeschlossen. Im "Center for Electrochemical Energy Storage Ulm & Karlsruhe" (CELEST) bündeln 29 Institute und 45 Arbeitsgruppen der Partnereinrichtungen ihre Kompetenzen - von der Grundlagenforschung über die praxisnahe Entwicklung bis zur Batterieproduktion. Der erste große Erfolg der Partner ließ nicht lange auf sich warten: Bei der hochkompetitiven Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder haben sie ein Exzellenzcluster eingeworben. Das Cluster Post Lithium Storage (POLiS) wird für zunächst sieben Jahre mit rund 50 Millionen Euro gefördert.
Beim feierlichen Auftakt hat Staatssekretär Christian Luft, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die große Bedeutung der Batterieforschung bei der Bewältigung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen unterstrichen: "Effiziente Energiespeicher sind der Schlüssel für die Energieversorgung und die Mobilität der Zukunft. Hierfür benötigen wir neue und kostengünstige Batteriekonzepte, die mehr Strom speichern, schnell laden können und sicher sind. Ich freue mich daher sehr, dass CELEST und das Exzellenzcluster POLiS an dieser bedeutenden Aufgabe mitwirken und durch ihre grundlegenden Arbeiten das BMBF-Dachkonzept ,Forschungsfabrik Batterie' unterstützen."
Mit den Forschungsfeldern "Lithium-Ionen- Technologie", "Energiespeicherung jenseits von Lithium" sowie "Alternative Techniken zur elektrochemischen Energiespeicherung" deckt CELEST alle relevanten Themen der elektrochemischen Energiespeicherung ab. Neben Industriekooperationen und Technologietransfer gehört auch die Nachwuchsförderung zu den erklärten Zielen der Plattform, die auch eine Graduiertenschule umfasst. Im Exzellenzcluster POLiS erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hingegen neuartige leistungsstarke wie nachhaltige Batterietechnologien jenseits von Lithium und Kobalt. Anders als viele Batterien, die heute Laptops, Smartphones oder Elektroautos antreiben, sollen künftige Energiespeicher ohne diese endlichen Elemente auskommen.
Impressionen der Eröffnung
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Ministerialdirektor Ulrich Steinbach, Amtschef des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK), lobte in seinem Grußwort die badisch-schwäbische Kooperation in der Energieforschung und betonte: "Die Landesregierung in Baden-Württemberg hat die strategische Bedeutung der Batterietechnologien früh erkannt und entsprechend gefördert. Die Einwerbung des Clusters POLiS, die Aktivitäten im FET Flagship Battery 2030+ und viele weitere Projekte der baden-württembergischen Hochschulen zeigen, wie stark wir in der Batterieforschung sind. Im Landeshaushalt haben wir weitere Fördermittel für dieses Forschungsfeld reserviert. Damit wird es uns gelingen, exzellente Forschung und industriellen Einsatz noch näher zusammenzubringen."
Forscher gewähren Einblick in ihre Labore
Starke Partner bündeln ihre Expertise
Die Partner KIT, Universität Ulm und ZSW sind traditionell führend in der Batterieforschung. Die Gründung des Helmholtz-Instituts Ulm im Jahr 2011 markiert den Anfang der erfolgreichen Kooperation. „An der Universität Ulm hat die elektrochemische Grundlagenforschung seit den 1980er-Jahren Tradition. Heute decken Universität, Helmholtz-Institut Ulm und ZSW die gesamte Entwicklungskette der Batterieforschung in der Ulmer Wissenschaftsstadt ab. Diese Aktivitäten fließen in die gemeinsam mit dem KIT gegründete Forschungsplattform CELEST ein, deren herausragender Erfolg die Einwerbung des Exzellenzclusters ist“, so der Ulmer Universitätspräsident Professor Michael Weber. Sein Karlsruher Amtskollege, Präsident Professor Holger Hanselka, ergänzte: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unseren Partnern – über die neue Plattform und unser gemeinsames Exzellenzcluster – Stärken und Kompetenzen ideal bündeln können.“ Für den Brückenschlag in die Praxis steht vor allem das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg. „Für die Aktivitäten von CELEST und POLiS bringen wir 30 Jahre Erfahrung in der angewandten Batterieforschung und die größte europäische Forschungsplattform für die industrielle Produktion von großen Lithium-Ionen-Zellen mit“, erläuterte Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens, Leiterin der Batterieforschung am ZSW sowie der Research Unit im Cluster POLiS.
Bei der Auftaktveranstaltung gewährten die Forschenden aus Karlsruhe und Ulm Einblicke in ihre wissenschaftliche Arbeit und luden die Gäste zu Führungen ein. In den Laboren des Helmholtz-Instituts Ulm sowie im ZSW Labor für Batterietechnologie (eLaB) konnten sie Forschung zu Energiespeichern der Zukunft live erleben. "Die CELEST-Initiative macht uns zu einem der größten Player in der Batterieforschung weltweit. CELEST hat bereits begonnen, Strahlkraft zu entwickeln - belegt durch den Erfolg bei der Exzellenzstrategie und durch zahlreiche Kooperationsanfragen aus der Industrie", betonte Professor Maximilian Fichtner, Direktor der neuen Plattform und Sprecher des Exzellenzclusters POLiS.
Effiziente Energiespeicher sind der Schlüssel für die Energieversorgung und die Mobilität der Zukunft
Lesen Sie mehr über die Energie für die Mobilität der Zukunft im Schwerpunkt "Batterieforschung".
Text: Annika Bingmann
Fotos: Heiko Grandel
Video: Daniela Stang