Psychisch gesund durchs Studium
Studierende kümmern sich um Mental Health
Mitten in der Corona-Pandemie mit den psychischen Belastungen durch Kontaktverbote und Distanzlernen haben sich mehrere Ulmer Studierende dem Thema mentale Gesundheit im Studium angenommen. Anfangs speziell an Medizinstudierende gerichtet, hat sich die Hochschulgruppe Mental Health inzwischen allen Studentinnen und Studenten geöffnet und möchte auf das Thema aufmerksam machen und Betroffene unterstützen.
Rund sechs Studierende engagieren sich für Mentale Gesundheit im Studium. »Die Studienzeit ist herausfordernd – neue Eindrücke, neue Bekanntschaften und viel zu lernen. Das kann manchen überfordern und belasten. Wir wollen dazu beitragen, dass Studierende rechtzeitig und richtig gegensteuern können, und bieten hier Hilfe und Unterstützung«, so Jana Tertel vom Organisationsteam.
Die Aktivitäten sind vielfältig und werden oft online angeboten, damit möglichst viele Studierende teilnehmen können. Neben einem eigenen Instagram-Auftritt und einem Moodle-Kurs mit Info-Materialien, Übungen und Adresslisten von Beratungsstellen bietet die Mental Health-Gruppe in der Vorlesungszeit Gesprächskreise an. Diese werden wie Selbsthilfegruppen von Betroffenen geleitet und sollen niederschwellig helfen. Themen reichen von der Überforderung mit der aktuellen Lebenssituation bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angst. Außerdem gibt es einmal im Semester eine ganze »Mental Health Week« zu einem Oberthema mit Vorträgen, Workshops und Impulsen. »In diesem Wintersemester stellen wir das Thema Neurodiversität in den Vordergrund. Darunter versteht man neurologische Vielfalt und verschiedene sogenannte Entwicklungsstörungen, wie Autismus, Dyslexie oder die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitäts-Störung (ADHS)«, erklärt Medizinstudentin Annika Bohn. Vergangene Schwerpunktwochen drehten sich um Depressionen, Angst und Angststörungen oder Study Life Balance.
Seit kurzem werden außerdem Erste-Hilfe-Kurse bei psychischen Krisen für die Studierenden und Mitarbeitenden der Medizinischen Fakultät angeboten werden. Dabei kooperiert die Mental Health-Gruppe mit dem Dekanat und den Medizin-Fachschaften. In Zukunft soll dieses Angebot auf alle Fakultäten und somit auf die gesamte Universität ausgeweitet werden.
Eines ist den Organisierenden aber wichtig: Bei den Angeboten handelt es sich nicht um professionelle Therapien. Vielmehr stehen das Zusammenkommen und der Austausch im Vordergrund. Für ihre ehrenamtliche Arbeit hat die Hochschulgruppe bereits 2021 den Ulmer Universitätssonderpreis für herausragendes studentisches Engagement erhalten.
Informationen und Kontakt:
E-Mail: mentalhealth(at)uni-ulm.de
Text/Foto: Daniela Stang