Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat Professorin Simone Sommer zum Mitglied gewählt. Die Leiterin des Instituts für Evolutionäre Ökologie und Naturschutzgenomik ist eine weltweit renommierte Wissenschaftlerin auf dem Gebiet „Eco Health“. Die Biologin forscht zum Zusammenhang von Biodiversität, Ökologie und Gesundheit.
Wie wirken sich menschliche Eingriffe in Ökosysteme auf die Gesundheit von Wildtieren und nicht zuletzt von Menschen aus? Mit dieser Grundfrage befasst sich Professorin Simone Sommer von der Universität Ulm. Die Biologin wurde kürzlich von der Leopoldina zum Akademiemitglied gewählt. Eine besondere Rolle in ihrer wissenschaftlichen Arbeit spielt Biodiversität als Resilienzfaktor für die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten und die Ausbreitung von Zoonosen. Simone Sommer untersucht in ihrer Forschung die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf ökologische, immungenetische, mikrobiotische und pathogene Prozesse. Mit ihrem Team konnte sie in zahlreichen internationalen Kooperationen zeigen, wie menschengemachte Umwelteinflüsse die Gesundheit von Wildtieren beeinträchtigen, mit teils gravierenden Folgen auch für den Menschen. Ihre Untersuchungen an Fledermäusen, Erdmännchen und Seevögeln fanden auch öffentlich viel Beachtung. Wissenschaftlich stützen sie das sogenannte „One Health“-Konzept, das besagt, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt eng miteinander verknüpft ist.
Die „Eco Health“-Expertin hat im Frühjahr von ihrer Aufnahme in die hochrenommierte Wissenschaftsakademie erfahren. „Ich freue mich riesig über diese Auszeichnung. Sie ist ein Zeichen der Wertschätzung meiner wissenschaftlichen Arbeit und des zugrunde liegenden Forschungskonzeptes. In meinem Team verwenden wir einen interdisziplinären, integrativen Ansatz, um die Auswirkungen von anthropogenen Einflüssen wie Landnutzungsänderungen und Umweltverschmutzung auf die Gesundheit von Wildtieren und zoonotischen Krankheiten zu untersuchen“, erklärt die Ulmer Forscherin.
Simone Sommer hat in Heidelberg und Tübingen Biologie studiert. Die Wissenschaftlerin hat in Tübingen promoviert, in Hamburg habilitiert und die Lehrbefugnis sowohl für Zoologie, Naturschutz als auch für Evolutionäre Ökologie erlangt. Sie ist Mitglied in zahlreichen beratenden Gremien und wissenschaftlichen Beiräten, beispielsweise im Scientific Advisory Board „One Health“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Nationalen One-Health-Plattform. In der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist sie seit Jahren als Fachkollegiatin und Ausschussmitglied sowie in der Interdisziplinären Kommission für Pandemieforschung in Verantwortung. Seit 2014 leitet sie an der Universität Ulm das Institut für Evolutionäre Ökologie und Naturschutzgenomik.
Die Leopoldina ist die älteste ohne Unterbrechung existierende Wissenschaftsakademie der Welt. 2008 wurde sie zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Mitglieder der Wissenschaftsakademie haben die Aufgabe, Politik und Öffentlichkeit wissenschaftsbasiert zu beraten. Sie werden ausschließlich nach strengen Maßstäben der wissenschaftlichen Exzellenz ausgewählt.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Simone Sommer, Leiterin des Instituts für Evolutionäre Ökologie und Naturschutzgenomik, E-Mail: simone.sommer(at)uni-ulm.de
Infos im Web: https://www.leopoldina.org
Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann