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Förderprogramm für die „Lehre der Zukunft“
Neue Lehrinkubatoren an der Uni Ulm

Ulm University

Die Universität Ulm fördert mit den Ulmer Lehrinkubatoren neue und innovative Projekte in der universitären Lehre. Dabei sollen Lehrthemen trans- und interdisziplinär bearbeitet werden. Die Ziele sind neben einer besseren Lehre auch neue Anreize für die Studierendengewinnung. Nun sind zwei neue Projekte zu „Informatik und Gesellschaft“ sowie im Bereich „Integration internationaler Masterstudierender“ ausgewählt worden und werden mit je 50 000 Euro unterstützt.

Nichts weniger als die Lehre der Zukunft sollen die Ulmer Lehrinkubatoren an der Uni Ulm ermöglichen. Bereits zum zweiten Mal werden wegweisende Projekte ausgewählt und gefördert, die zum einen zu einer Profilbildung mit hochaktueller Lehre betragen, aber auch nachhaltig umgesetzt werden sollen und somit auf andere Fächer und Lehrinhalte adaptiert werden können.

Für das Wintersemester 2023/24 hat die Universitätsleitung zwei Lehrinkubatoren ausgewählt und wird diese mit jeweils 50 000 Euro fördern:

  • Informatik und Gesellschaft:

Beim Modul Informatik und Gesellschaft handelt es sich um ein interdisziplinäres und innovatives Veranstaltungsformat des Humboldt-Zentrums (HZ) für Studierende aus der Informatik. Vermittelt werden neben Sensibilität für gesellschaftlich relevante Informatik-Themen, wichtige ethische Begriffe und Fähigkeiten sowie grundlegende Argumentationskompetenzen. Die Veranstaltung beinhaltet eine Podiumsdiskussion, bei der die Studierenden in verteilten Rollen mit Expertinnen und Experten zu Themen wie Künstlicher Intelligenz, Datenschutz, Nachhaltigkeit, Demokratie und digitale Teilhabe ins Gespräch kommen und ihre Argumente anschließend zusammenfassen. Hauptantragstellerin in Professorin Rebekka Hufendiek, Geschäftsführerin des HZ.

  • Portfolio-Prüfung im Peer-Review zum Ausgleich heterogener Lernstände (P3R):

Das Projekt beschäftigt sich mit der besseren Integration internationaler Studierender im Masterstudiengang Chemieingenieurwesen. Konzipiert wurde der Inkubator von Professor Robert Güttel, Leiter des Instituts für Chemieingenieurwesen. Besonders innovativ ist die individuelle Kombination aus Portfolio-Prüfung, die die wichtigsten mathematischen Grundtechniken abfragt und Rückmeldung gibt, sowie einer Bewertung im Peer-Review-Verfahren, bei dem die Studierenden Aufgaben von Lehrpersonen übernehmen. Die Arbeit in wechselnden, kleinen Gruppen soll einen intensiven fachlichen und methodischen Austausch zwischen den Studierenden fördern und Kompetenzdefizite ausgleichen.

Programme sollen uni-weit übertragbar sein

Beide Projekte sind relevant für die Lehre an der Universität. Neben einer guten Übertragbarkeit auf andere Fächer sind die Maßnahmen zeitnah umsetzbar. Professorin Olga Pollatos, Vizepräsidentin für Lehre, würdigte beide Projektvorhaben als zukunftsweisend und innovativ: „Ich sehe großes Potenzial dafür, dass die Projekte Strahlkraft entwickeln und in der ganzen Universität Anwendung finden.“

Die Ulmer Lehrinkubatoren sind Teil des Leitbilds Lehre, in dem die Uni Ulm ihren Anspruch an Qualität und Ziele der Lehre festgeschrieben hat. Neben einer hervorragenden fachlichen Ausbildung verpflichtet sich die Universität dem humboldtschen Bildungsideal einer ganzheitlichen Ausbildung. Weiter Schwerpunkte sind eine forschungs- und transferorientierte Lehre sowie die enge Verzahnung zwischen den Themengebieten der Universität.

Die neuen Inkubatoren werden beim „Tag der Lehre“ (Donnerstag, 19. Oktober) an der Uni Ulm öffentlich bekannt gegeben und sich vorstellen.

 

Text und Medienkontakt: Daniela Stang

Studierende sitzen in einem Mathematik-Turorium
Studierende werden an der Uni Ulm verschiedene Lehrangebote gemacht, wie hier ein Tutorium (Symbolbild: Elvira Eberhardt)