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Die Genschere geht auf Roadshow
CRISPR-Whisper mit Mitmach-Experimenten & Science Café

Ulm University

Sie wollten schon immer mal mit einer Genschere Bakterien-DNA schneiden und sind neugierig, wie man ein Genom editiert? In Ulm gastiert vom 1. bis zum 3. Oktober die CRISPR-Whisper Roadshow mit Laborkursen für Laien, verständlichen Vorträgen und einem satirisch ernsten Science Café. Alles dreht sich dabei um die sogenannte Genschere CRISPR-Cas.

„Vor vier Jahren gab es den Nobelpreis für die Entdeckung der Genschere – eine Revolution für die moderne Biologie – aber kaum ein Laie weiß, was das ist“, sagt Professorin Anita Marchfelder. Die Ulmer Wissenschaftlerin, die seit vielen Jahren erfolgreich auf diesem Gebiet forscht, will das ändern. Sie ist Gastgeberin der CRISPR-Whisper-Roadshow, die Anfang Oktober Halt in Ulm macht. Offiziell eröffnet wird das Science Event am Dienstag, 1. Oktober um 19 Uhr an der Uni Ulm (Hörsaal 8). In kurzen und verständlichen Vorträgen erklären Forschende, die mit der Genschere arbeiten, wie sie funktioniert und welche Anwendungen es bereits für Pflanzen und in der Medizin gibt. Bei den Laborkursen „Selbst CRISPRn“, die am Dienstag um 14 Uhr sowie am Mittwoch um 13 Uhr starten, können Interessierte im Labor ein reales Experiment mit der Genschere an Bakterien durchführen; selbstverständlich nach einer gründlichen Einführung unter fachlicher Betreuung (Voranmeldung unbedingt erforderlich!).

Höhepunkt ist das Science Café „Wir CRISPRn uns durch die Apokalypse“, das am Mittwoch, 2. Oktober, um 18:30 Uhr im Club Orange stattfindet. Dort erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer eine bunte Mischung aus Klamauk, Science Fiction, Satire und ernsthafter Wissenschaft – unter der (nicht ganz ernst gemeinten) Leitfrage: Was können wir tun, um die Menschen gentechnisch auf verschiedene Katastrophen vorzubereiten. In diesem interaktiven Workshop geht es – mit einem Augenzwinkern – um die Möglichkeiten und Grenzen der Gentechnik. Alle Angebote sind kostenlos.

Schlüsseltechnologie der Zukunft

„Die Genschere CRISPR-Cas macht es möglich, das Genom in Pflanzen, Tieren und Menschen gezielt zu verändern. Die Genschere und das dadurch mögliche Gen-Editing gehören zu den vielversprechendsten Zukunftstechnologien in den Biowissenschaften mit einer Vielzahl an medizinischen Anwendungsmöglichkeiten zur Therapie und Prävention schwerster Erbkrankheiten“, erklärt Professorin Anita Marchfelder. Die Leiterin des Instituts für Molekularbiologie und Biotechnologie der Prokaryoten ist Koordinatorin eines DFG-Schwerpunktprogramms zu CRISPR-Cas. Das Wissenschafts-Kommunikationsprojekt zeigt aber nicht nur die Chancen, sondern widmet sich auch den Risiken, die mit dieser Schlüsseltechnologie verbunden sind. „Denn der Einsatz der Genschere hat auch dunkle Seiten – Stichwort Baby nach Maß – und bedarf daher einer engen ethisch-kritischen Begleitung“, betont Marchfelder.

Realisiert wurde CRISPR-Whisper von BioWissKomm, einem SciCom-Unternehmen, das als praxisorientierter „Streetworker“ Wissenschaft „unters Volk“ bringen soll. Initiiert wurde die Aktion von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Biowissenschaften VBio, um den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu stärken. Alle Angebote zur Roadshow sind kostenlos. Eine Voranmeldung zu den Laborkursen ist unbedingt erforderlich und unter der Email-Adresse info@biowisskomm.de möglich. Detaillierte Infos zur Veranstaltung gibt es im Internet unter https://www.crispr-whisper.de/2024/07/07/crispr-die-genschere-in-ulm/

Was ist CRISPR-Whisper?
CRISPR-Whisper ist ein Öffentlichkeitsprojekt zur „Genschere“ CRISPR-Cas. Begleitet werden damit 16 Forschungsgruppen, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert werden. Es geht darum, Wissenschaft verständlich zu machen und speziell Perspektiven und Risiken rund um das Thema Gen-Editierung zu diskutieren.

Ansprechpartner an der Universität Ulm
Prof. Anita Marchfelder: anita.marchfelder(at)uni-ulm.de

Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann

 

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Prof. Anita Marchfelder
Prof. Anita Marchfelder