Dem Nobelpreisträger Professor William („Bill“) Phillips gelang, wovon die meisten Physikdozenten nur träumen können: Am Freitagabend fesselte er sein Publikum mit dem Experimentalvortrag „Time, Einstein and the coolest stuff in the universe“.
Im vollbesetzten Ulmer Stadthaus erklärte der Wissenschaftler vom National Institute of Standards and Technology (NIST) und von der University of Maryland (USA) unter anderem, inwiefern Albert Einsteins Ideen unser heutiges Verständnis von „Zeit“ prägen.
Zudem widmete sich der Nobelpreisträger von 1997, der vor allem als Experte für das Kühlen und Einfangen von Atomen mit Laserlicht gilt, ultrakalten Atomen. Mithilfe dieser Teilchen lassen sich hochgenaue Atomuhren bauen, die beispielsweise die GPS-Navigation ermöglichen.
Den titelgebenden „coolest stuff“ verbrauchte Phillips bei seinen Experimenten. So tauchte er einen Gummiball in flüssigen Stickstoff, der nach dieser Behandlung wie Porzellan auf dem Boden zersprang. Ein vergleichbares Schicksal erlitten Blumen und Luftballons, die der gut informierte Physiker in den Wappenfarben der Stadt Ulm sowie des lokalen Basketballteams besorgt hatte. Nach seinem kurzweiligen Vortrag erntete Bill Phillips viel Zuspruch und beantwortete zahlreiche Fragen.
Die nächste ULM LECTURE findet bereits am Mittwoch, 19.Juli (18:00 Uhr), im Stadthaus statt. Der französische Mathematiker und Träger der Fields-Medaille, Professor Pierre Louis Lions, hält einen Vortrag mit dem Titel „On Mean Field Games“. Der Eintritt ist wie gewohnt frei!