Professor Peter Bäuerle, Direktor des Instituts für Organische Chemie II und Neue Materialien, ist vor einigen Tagen zum Mitglied der „Leopoldina“ gewählt worden. Der Chemiker ist somit der neunte Ulmer in der renommierten Deutschen Akademie der Naturforscher und Nationalen Akademie der Wissenschaften. Die Auszeichnung erfolgt in besonderer Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen: Auf dem Gebiet der organischen Materialien – vom Design über die Herstellung und Charakterisierung bis hin zur praktischen Anwendung – gehört Peter Bäuerle zu den weltweit führenden Wissenschaftlern. Das verdeutlicht auch der René Descartes-Forschungspreis der Europäischen Union, den er 2000 für ein transnationales Projekt erhalten hat. Mit Forscherkollegen hatte der Chemiker einen Plastik-Chip aus leitfähigem Kunststoff entwickelt.
Seit rund zehn Jahren forscht Peter Bäuerle zudem besonders intensiv zur Optimierung von organischen Halbleitern und Farbstoffen für organische Solarzellen. Neben organischen Energie- und Nanomaterialien zählen die Selbstorganisation von Molekülen sowie funktionalisierte Oberflächen und ihre Abbildung durch Rastersondenmikroskopie zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten Peter Bäuerles. „Die Aufnahme in eine der führenden Wissenschaftsakademien weltweit, die Leopoldina, ist für mich als Forscher eine große Ehre“, sagt der Ulmer Chemiker.
Peter Bäuerle (Jahrgang 1956) hat an der Universität Stuttgart Chemie studiert. Am dortigen Institut für Organische Chemie erfolgten dann auch Promotion und Habilitation. Als Postdoktorand hat der gebürtige Wendlinger (Landkreis Esslingen) zwischenzeitlich am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) im amerikanischen Boston geforscht. Nach Ulm kam Peter Bäuerle vor rund 17 Jahren aus Würzburg, wo er eine C3-Professur für Organische Chemie innehatte. Seitdem ist er Direktor des Instituts Organische Chemie II und Neue Materialien und leitet das Service Center Massenspektrometrie an der hiesigen Universität. Vor allem als Vizepräsident Forschung (2009-2012) leistete Peter Bäuerle neben seiner wissenschaftlichen Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Selbstverwaltung der Ulmer Universität. Aktuell ist er unter anderem Mitglied des Aufsichtsrates am Universitätsklinikum.
Peter Bäuerle ist darüber hinaus Gründungsgesellschafter der Heliatek GmbH, einer Ausgründung der Universitäten Ulm und Dresden. Heliatek ist weltweiter Technologieführer im Bereich organische Solarfolien.
Die Leopoldina wurde 1652 gegründet und zählt somit zu den ältesten Wissenschaftsakademien der Welt. Aktuell gehören der „Nationalen Akademie Deutschlands“ mit Sitz in Halle an der Saale rund 1500 hervorragende Forscherinnen und Forscher verschiedener Fachrichtungen an. Sie werden auf Vorschlag von Mitgliedern durch das Präsidium gewählt. Die Leopoldina fördert die Wissenschaft, indem sie unter anderem interdisziplinäre Diskussionen anregt, Forschungsergebnisse verbreitet und deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien vertritt. Weiterhin fällt die Beratung – auch hochrangiger Politiker – zu wissenschaftlichen Themen in das Aufgabengebiet der Akademie.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Peter Bäuerle, Tel.: 0731/50-22850
Verantwortlich: Annika Bingmann