Am 9. November ging es für uns zur Fernwärme Ulm GmbH (FUG), Hauptstandort Magirusstraße.
FUG deckt ca. 20% des Ulmer Strombedarfs ab (Kraft-Wärme-Kopplung) und "steht für die Versorgung mit sauberer Energie von rund 50 % der Ulmer Bürger, Betriebe und Unternehmen" (Homepage), darunter auch unsere Uni. Diese erhält durch spezielle isolierte Rohre 180°C heißes Wasser, was offensichtlicherweise mehrere technische Herausforderungen birgt, über die wir im Verlauf der Exkursion einiges gehört haben. Wir erfuhren über die Zusammensetzung des Heizmaterials (v.a. Altholz, also Biomasse) und die verschieden Kessel, die wir im Anschluss auf einer Führung über das Werksgelände auch zu Gesicht bekamen.
Wir kamen auch durch den Kontrollraum, der mit einer Vielzahl von Bildschirmen auf Schreibtischen und an der Wand die Komplexität der Anlage unterstrich: Überall waren komplizierte Diagramme und farbige Zahlenkolonnen zu sehen, Echtzeit-Übertragungen von allen Bereichen des Werksgeländes und eine Vielzahl von sich laufend aktualisierenden Messwerten wurden angezeigt. Die Verantwortlichen die die Schirme überwachten durften den Raum nicht verlassen und erzählten uns, dass es an einem guten Tag zu etwa 500 Störungen kommen konnte. An diesem Tag waren es schon deutlich mehr gewesen…
Zum Schluss gingen wir noch ins Bio-HKW II. Wir folgten dem Weg des Verbrennungsmaterials, an Förderbändern entlang hoch ins Stockwerk „10,81m“. Dort begutachteten wir eine der großen Dampfturbinen (Kraft-Wärme-Kopplung) und sahen anschließend, wieder weiter unten, in den großen Heizkessel. Außerhalb war es schon unangenehm warm, doch innen herrschte ein Inferno: ständig fiel neues Brennmaterial von oben in den Kessel – es fing schon im Fallen Feuer und bildete ein viele hundert Grad heißes Flammenmeer. Bei diesem Anblick konnte man auch erahnen welche Energie es benötigt, die Temperatur und den hohen Druck für die Fernwärmeleitung hoch zur Uni zu erzeugen.
Nach etwa zwei ereignisreichen Stunden verabschiedeten wir uns, um Eindrücke und Wissen bereichert.
Vielen Dank an FUG!