Von Genen zu Therapien
Molekulare Medizin feiert 20-jähriges Bestehen

Ulm University

Vor 20 Jahren startete der Studiengang „Molekulare Medizin“, in dem es vor allem um biomedizinische Forschung und wissenschaftliches Arbeiten geht, an der Universität Ulm. Das wurde jetzt im TTU gefeiert. Mit dabei: Professor Thomas Mertens, Studiendekan der ersten Stunde.

Mit einem umfangreichen Programm hat die Molekulare Medizin am Freitag, 16. Juni, im Hörsaal des TTU ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Der Studiengang war 2003 an der Universität Ulm gestartet. Erkenntnisse aus der Forschung unterstützen die personalisierte Gesundheitsversorgung, in der individuelle Bedürfnisse und Unterschiede in der Genetik und der Biologie von Patientinnen und Patienten berücksichtigt werden. Das steigert die Überlebens- und Heilungschancen vieler Erkrankter erheblich. „Die Molekulare Medizin gewinnt in einer Welt voller neuer Herausforderungen weiter an Gewicht“, sagte Professorin Leda Dimou in ihrer Begrüßung. Die Studiendekanin hob das Engagement der Lehrenden und der anderen Mitarbeitenden hervor und lobte den Wissensdurst der Studierenden: „Ihr seid das Herz und die Seele der Studiengänge.“ Professor Michael Kühl, Vizepräsident für Kooperationen und Vorgänger von Prof. Dimou als Studiendekan, bedankte sich auch bei PD Dr. Dieter Brockmann für seinen Einsatz in den Studiengängen und bezeichnete das nachfolgend aufgenommene PhD-Programm der Molekularen Medizin als „Erfolgsstory“.

Die Lacher auf seiner Seite hatte Professor Thomas Mertens, der von den Anfängen der Molekularen Medizin vor mehr als 20 Jahren berichtete. „Eine echte Schnapsidee“ sei der Studiengang gewesen, erzählte der ehemalige Ärztliche Direktor des Instituts für Virologie – und meinte das keineswegs despektierlich: Die Idee entstand demnach Anfang der 2000er beim Genuss eines hochprozentigen Getränks mit Professor Reinhard Marre, dem langjährigen Leitenden Ärztlichen Direktor des Uniklinikums Ulm. Dem späteren ersten Studiendekan Mertens war aufgefallen, dass viele Absolventinnen und Absolventen nach ihrem Medizinstudium nicht Arzt oder Ärztin wurden: „Es gab viele Menschen mit Interesse an der biomedizinischen Forschung, die nicht immer unbedingt Patienten den Bauch abtasten wollten.“ Als der Studiengang im Frühjahr 2003 zugelassen wurde, war der Andrang groß, und Mertens freute sich: „Wir hatten die besten Studenten.“ Denn es gab 900 Bewerbungen, nur 25 Studierende wurden ausgewählt. „Das Problem war: Wir hatten dann 25 Streber dasitzen.“ Für das Sozialverhalten sei das nur „mittelgut“ gewesen. Mertens‘ Lösung: gemeinsame Aktivitäten und Feiern. An die Studierenden im TTU gerichtet sagte er: „Ich hoffe inständig, dass Sie das mit dem Feiern nicht verlernt, sondern optimiert haben.“ Ein Appell, für den der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission im Hörsaal reichlich Beifall erhielt.

Vor dem Ausklang am späten Nachmittag mit einem Sektempfang und einem Grillfest gab es noch ein Fachprogramm für die Festgäste: mit Vorträgen von drei Absolventen der Molekularen Medizin, apl. Professorin Melanie Haffner-Luntzer, Professor Alpaslan Tasdogan, PD Dr. Joachim Bischof sowie von Professor Hans-Jörg Fehling, der im Rahmen der Veranstaltung auch seinen ruhestandsbedingten Abschied aus dem Studiengang nahm.     

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Text und Medienkontakt: Christine Liebhardt

Gruppenbild wichtiger Akteurinnen und Akteure der Molekularen Medizin
Zur Feier zum 20-jährigen Bestehen der Molekularen Medizin sind unter anderem alle bisherigen Studiendekane gekommen (Foto: Elvira Eberhardt/Uni Ulm)
Studierende im Hörsaal des TTU
Im Hörsaal des TTU konnten die Gäste verschiedenen Fachvorträgen lauschen (Foto: Elvira Eberhardt/Uni Ulm)