Am Samstag, den 16. Juli, geht die 17. UUG-Vortragsreihe an den Start. Die dreiteilige Vortragsveranstaltung findet unter dem Motto "Wissen erleben" jeweils samstags um 11:00 Uhr im Studio der Sparkasse Ulm statt. Im Fokus stehen dieses Mal Darmkrebserkrankungen und wie sie vermieden werden können, optogenetische Methoden zur Aufklärung psychiatrischer Krankheiten sowie Grundlagen und Entwicklungen der Notfallmedizin.
Den Auftakt macht Professor Leopold Ludwig am Samstag, den 16. Juli (11 Uhr). Der Gastroenterologe und Darmkrebsspezialist unterhält eine Facharztpraxis in Dornstadt und ist zudem außerplanmäßiger Professor am Universitätsklinikum Ulm. In seinem Vortrag widmet sich der Mediziner einer weit verbreiteten und oft tödlichen Krankheit: dem Darmkrebs. Im Mittelpunkt steht dabei ein landesweites Programm zur Darmkrebs-Prävention, das in dieser Form weltweit einzigartig ist. Die fünf Millionen dabei durchgeführten Darmspiegelungen lieferten dabei nicht nur wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse über die Entstehung und den Verlauf dieser Krebserkrankung, sondern führten auch dazu, dass Vorstadien und Vorläuferformen rechtzeitig entdeckt und so schwerwiegende Krebserkrankungen verhindert werden konnten. "Erstmals zeigen die Ergebnisse nämlich, die Darmkrebs-Vorsorge besteht ihre Nagelprobe und die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland sinkt", so Ludwig.Der Vortragstitel lautet: "Darmkrebs: Vermeidbar durch Früherkennung?".
Am 23. Juli wird Professor Dennis Kätzel seine wissenschaftliche Arbeit vorstellen. Der Biologe forscht am Institut für Angewandte Physiologie der Universität Ulm auf dem hochinnovativen Gebiet der so genannten Optogenetik. Sein Forschungsauftrag ist zugleich Titel des Vortrags: "Mit Licht das Gehirn und Schizophrenie verstehen". "Noch immer kann diese psychiatrische Erkrankung nicht effektiv behandelt werden und das, obwohl Schizophrenie-Kranke ein Viertel aller Patienten in psychiatrischen Einrichtungen ausmachen", erklärt Kätzel. Die Optogenetik macht es möglich, Nervenzellen im intakten Organismus gezielt an- und auszuschalten. Die Wissenschaftler erhalten dadurch Erkenntnisse über das Zusammenspiel bestimmter Hirnaktivitäten und kognitiver Symptome. Diese Einblicke in ein normal funktionierendes Gehirn sollen langfristig dabei helfen, Schizophrenie-bedingte neurologische Funktionsstörungen aufzudecken und mit spezifischen pharmakologischen Therapien zu beheben.
Oberstarzt Professor Lorenz Lampl ist Ärztlicher Direktor für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Bundeswehrkrankenhaus (BWK) Ulm. Er wird sich am 6. August ein Thema vornehmen, das den meisten Zuhörern zumindest aus Film- und Fernsehen bekannt sein dürfte: der Notfallmedizin. Dank "Emergency Room" und "Sachsen-Klinik" gehört dieses Fachgebiet sicherlich zu den bekannteren medizinischen Bereichen. Mit seinem Vortrag zum Wesen der Notfallmedizin hat Lampl allerdings nichts weniger im Sinn, als die "Ent-Mystifizierung" des notärztlichen Vorgehens. Im Fokus stehen dabei die beiden Grundpfeiler des notfallmedizinischen Handelns: Minimierung des "Therapie-freien" Zeitintervalls zwischen "Schadenseintritt" und Behandlungsbeginn sowie die Konzentration auf unmittelbar lebenswichtige Funktionskreise wie Atmung, Herz-Kreislauf und zentrales Nervensystem. Doch auch den medizinischen Laien hat der Oberstarzt der Bundeswehr im Blick. Das Ziel: mehr Sicherheit beim Umgang mit Notfällen im Alltag. Ob es dabei um die Erkennung eines Notfalls geht, das Absetzen einer qualifizierten Notfallmeldung oder die Leistung von Erster Hilfe.
Mit ihrer Vortragsreihe holt die Ulmer Universitätsgesellschaft e.V. (UUG) die Universität und mit ihr verbundene Einrichtungen wie das BWK wortwörtlich vom Eselsberg in die Stadt. "Wir wollen damit die Wissenschaft unter die Leute bringen und Forschungserfolge aufzeigen, die auch den Ulmer Bürgern einmal direkt oder indirekt zugutekommen werden", so Dietrich Engmann, der als ehrenamtlicher UUG-Geschäftsführer die Vortragsreihe organisiert. Die Veranstaltung wird von der Sparkasse Ulm unterstützt und ist für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt kostenlos.
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Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann