Spritze und Pflaster für das Kuscheltier
9. Ulmer Teddyklinik im Kornhaus

Ulm University

Am Mittwoch, den 1. Juni, öffnet die Ulmer Teddyklinik wieder ihre Pforten. Zum neunten Mal laden angehende Mediziner der Universität Ulm ihre kleinen Patienten für zwei Tage ins Kornhaus. Im spielerischen Umgang mit ihren kranken Puppen, Teddys und Kuscheltieren sollen die drei- bis siebenjährigen Kinder ihre Angst vorm Arzt überwinden lernen oder einfach eine schöne Zeit verbringen; ob in den eigens dafür eingerichteten Behandlungsräumen, dem Teddy-OP samt Röntgensimulator oder lieber in der Teddy-Zahnklinik bleibt ganz den kleinen Besuchern überlassen.

Mittwoch- und Donnerstagvormittag sind für den angemeldeten Besuch der Kindergartengruppen reserviert. Am Mittwochnachmittag zwischen 13 und 16 Uhr können Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern unangemeldet vorbeischauen und ihre kleinen Patienten von künftigen Human-, Zahn- oder Molekularmedizinern behandeln lassen. Ausgerüstet mit Mundschutz und OP-Handschuhen können die Kinder den Teddyärzten bei der Behandlung helfen oder ihren Puppen und Lieblingstieren einfach zur Seite stehen. „Die Kinder erleben den Besuch in der Teddyklinik in der Rolle der fürsorglichen Eltern oder der behandelnden Ärzte und nicht als hilflose Patienten“, erklären Alina Zerr und Marius Feilhuber, die in diesem Jahr die Organisation der Ulmer Teddyklinik übernommen haben, das Konzept der Veranstaltung.

Jeder plüschige Patient erhält an der Anmeldung eine „Patientenakte“, wo der Name von Kind und „Patient“ sowie die „Beschwerden“ vermerkt werden. Wie in einer richtigen Praxis werden die Kinder und ihre Patienten dann von ihrem behandelnden Teddy-Arzt aufgerufen und zur Untersuchung abgeholt. Im Wartebereich stehen vielfältige Spielmöglichkeiten bereit. Um die – meist kurze – Zeit im Wartebereich zu vertreiben, sorgen dort Studierende der Fachschaft Zahnmedizin und die Klinikclowns von „Hieroniemuss Doktor-Clowns“ für Unterhaltung.

Die Teddyklinik ist eine Initiative der Ulmer Fachschaften Medizin, Zahnmedizin und Molekulare Medizin. Betreut werden die Kinder und ihre Kuscheltiere von gut vorbereiteten und pädagogisch geschulten Studierenden, die darin geübt sind, besonders liebevoll und geduldig mit den kleinen Patienten umzugehen. „Die meisten Kinder sind sehr aufgeschlossen und erzählen von sich aus, was ihr Kuscheltier für Symptome hat. Andere sind etwas schüchterner, und man muss vorsichtig nachfragen“, so Sophie Kiener, die im 6. Semester Medizin studiert. Besonders sensibel müssen die Teddy-Ärzte sein, wenn die Kinder bereits mit sehr ernsten Themen wie Krebs oder Tod konfrontiert wurden. „Dann ist es besonders wichtig, nicht den Wunderheiler zu spielen und zu versuchen, das Kind aufzumuntern“, sagt Kiener weiter.
Gut erinnern kann sich die Medizinstudentin an einen eher kuriosen Fall aus dem letzten Jahr. Da hatte sich „Schlacka Banana“, ein Plüschaffe mit besonders langen Armen, beim Herumturnen an der Zimmerdecke das Handgelenk gebrochen. 2015 kamen an den beiden Vormittagen über 500 Kindergartenkinder mit ihren Betreuern und Betreuerinnen in die Teddyklinik. Am Nachmittag waren ungefähr 60 Jungen und Mädchen mit ihren Eltern oder Großeltern im Kornhaus zu Besuch. Kaputtes Spielzeug wird in der Teddyklinik übrigens nicht repariert!

Mehr zur Teddyklinik im Internet

Terminüberblick
Teddyklinik der Fachschaften Human-, Zahn- und Molekularmedizin

Offene Sprechstunde ohne Voranmeldung
Mittwoch, 1.Juni, 13.00 - 16.00 Uhr

Flyer zum Download

Kornhaus Ulm
Kornhausplatz 1
89073 Ulm

Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann

Ein am Ohr verletzter Stoffhase wird von Teddy-Ärztin und Besitzerin behandelt
Teddyklinik 2015 (Foto: Rosa Grass)