„Sport bewegt die Stadt“
Veranstaltungsreihe der Ulmer Sportmedizin und Volkshochschule

Ulm University

Bei der achtteiligen Veranstaltungsreihe geht es um die gesellschaftliche, politische und historisch-kulturelle Bedeutung des Sports

Um die gesellschaftliche, politische und historisch-kulturelle Bedeutung des Sports geht es bei der achtteiligen Veranstaltungsreihe "Sport bewegt die Stadt". Auf dem Programm der ersten Kooperation zwischen der Volkshochschule Ulm (vh ulm) und der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin der Universität Ulm stehen fünf Vortrags- und Gesprächsabende sowie drei Filmvorstellungen.

"Wer Sport treibt, lebt länger!", versichert Professor Jürgen Steinacker. Der Mediziner, der am Uniklinikum Ulm die Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin leitet, forscht selbst zur gesundheitsfördernden Bedeutung körperlicher Aktivität. Bei dem ambitionierten Kooperationsprojekt geht es aber gerade auch darum, die soziale, politische und kulturelle Dimension dieses Themas aufzuzeigen. Schließlich gilt Deutschland als Sportnation. "Wir wollen damit einen Beitrag zu den Diskussionen leisten, die im Vorfeld zum neuen Sportentwicklungsplan der Stadt Ulm bereits rege geführt werden", sagt Dr. Dagmar Engels, Leiterin der Ulmer Volkshochschule.

 Thematisiert werden dabei ganz unterschiedliche Aspekte des Sports. So geht es bei den Vorträgen um Vorbilder für gesundes Altern, um die Rolle des Fußballes in der Zwischenkriegszeit, aber auch um Kontroverses, wie den Umgang mit Betrug und Doping. Daneben rücken Fragen zu einer aktivitätsfördernden Stadtentwicklung oder zum Fortbestand der Olympischen Idee in den Fokus. Die Vortrags- und Gesprächsabende finden von April bis Juni jeweils montags um 20 Uhr statt, zumeist im Club Orange des Einstein-Hauses (vh ulm). Der Eintritt beträgt jeweils 5 Euro (4 Euro ermäßigt). Für Studierende und Beschäftigte der Uni, des Klinikums und der Volkshochschule sind die Vorträge kostenlos.

Den Auftakt am 18. April (im Ulmer Ruderclub Donau e.V.!) macht einer der fittesten Senioren der Welt: Dr. Charles Eugster. Der britische Zahnarzt, der seit vielen Jahren in der Schweiz lebt, ist nicht nur Ruderer und Bodybuilder, sondern gehört mit seinen 96 Jahren zu den erfolgreichsten Wettkämpfern in seiner Altersklasse weltweit. Er spricht zum Thema "Durch Sport aktiv und fit im Alter". Mitdiskutanten sind Alina Reh, Nachwuchstalent und Leichtathletin des SSV Ulm, sowie Ulms Bürgermeisterin für Bildung, Soziales und Kultur, Iris Mann.

 Gezeigt werden zudem die Kinofilme "Deutschland. Ein Sommermärchen" (10. April), "Invictus" (17. April) und "Chariots of Fire" (24. April). "Bei den Filmen stehen vor allem emotionale und sozialpsychologische Aspekte des Sportes im Vordergrund", betont Engels. So geht es in "Invictus" um die Rolle des Rugby-Sports für das Südafrika der Nach-Apartheids-Ära. "Chariots of Fire" dagegen ist die Emanzipationsgeschichte eines jüdischen und eines streng christlichen Leichtathleten aus Großbritannien vor dem Hintergrund der Olympischen Sommerspiele 1924 in Paris. Die Filmvorstellungen finden jeweils sonntags um 20 Uhr im "Unteren Saal" des Einstein Hauses statt. Der Eintritt ist frei!

Das Programm finden Sie hier!

Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann

 

Die Vortrags- und Gesprächsveranstaltungen im Überblick

  • Wie man mit Sport aktiv bleibt bis ins hohe Alter, zeigt der britische Zahnarzt Dr. Charles Eugster am 18. April im Ulmer Ruderclub Donau e.V.. Mit seinen 96 Jahren ist der Ruderer und Bodybuilder einer der fittesten Senioren weltweilt. Mitdiskutanten an diesem Abend sind Alina Reh, Nachwuchstalent und Leichtathletin des SSV Ulm, sowie Ulms Bürgermeisterin für Bildung, Soziales und Kultur, Iris Mann.
  • Historisch wird es am 25. April bei der Veranstaltung mit Professor Dittmar Dahlmann. Der Historiker der Uni Bonn möchte in seinem Vortrag „Den Fußball veredeln“ (Vortragstitel) und spricht zur Geschichte des deutschen Fußballs in der Zwischenkriegszeit. Als Diskutant geladen ist Dr. Wolfgang Zieher, Vizepräsident des Württembergischen Fußballverbands.
  • Um Doping und Betrug im Sport geht es am 2. Mai im Vortrag von Professor Wolfgang Schild. Der Bielefelder Jurist widmet sich in der Diskussion mit dem Tübinger Sportmediziner Professor Heiko Striegel kontroversen Fragen der Ethik, des Sport- und des Strafrechtes. Kann der Staat den Sport vorm Doping retten?
  • Der Sport- und Sozialwissenschaftler Professor Wolfgang Schlicht von der Uni Stuttgart widmet sich am 9. Mai in seinem Vortrag der aktivitätsfördernden Stadtgestaltung. Denn ob sich Menschen aktiv verhalten oder nicht, hängt nicht zuletzt von der Gestaltung ihres Wohnumfeldes ab. Für die Stadt Ulm diskutiert Tim von Winning mit, der neue Bürgermeister für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt.
  • Bei der letzten Gesprächsveranstaltung am 20. Juni geht es um den Fortbestand der Olympischen Idee. Die erfolgreiche Degenfechterin Claudia Bokel ist eine der beiden deutschen Mitglieder im IOC. Sie fragt, ob der internationale Sport mehr ist als nur eine Verkaufsveranstaltung. In der Diskussion mit Alfons Hörmann, dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes geht es dabei nicht zuletzt darum, wie die Olympische Idee und Prinzipien wie Fairness und Beteiligung überleben können.

 

 

 

 

Flyer zu Sport bewegt die Stadt, vh ulm, Universität Ulm
Flyer "Sport bewegt die Stadt"
Prof. Jürgen Steinacker, Leiter Sport- und Rehabilitationsmedizin
Prof. Jürgen Steinacker (Foto: Heiko Grandel)
Dr. Dagmar Engels, Leiterin vh ulm
Dr. Dagmar Engels (Foto: Carola Gietzen)
Dr. Charles Eugster
Mit 96 sportlich aktiv: Dr. Charles Eugster (Foto: Paul Baldwin)