Neurologie-Vortragsreihe im Jubiläumsjahr
Multiple Sklerose: Auslöser im Darm

Ulm University

Gemäß der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft leben rund 200 000 Deutsche mit dieser neurologischen Erkrankung. Symptome reichen von Sehstörungen über schmerzhafte Missempfindungen und Taubheitsgefühle bis hin zu motorischen Problemen. Doch der Verlauf kann sich von Patient zu Patient so stark unterscheiden, dass die Multiple Sklerose (MS) auch "Krankheit mit 1000 Gesichtern" genannt wird.

Die Entstehung der MS ist noch nicht bis ins Detail verstanden: Aus heutiger Sicht greifen fehlgeleitete Immunzellen (T-Lymphozyten) das Hirngewebe an und zerstören es teilweise. Aber was bringt Immunzellen dazu, körpereigenes Gewebe und nicht wie üblich Krankheitserreger zu attackieren? Gemäß Professor Hartmut Wekerle vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie kommt der zerstörerische Befehl aus dem Darm: Offenbar wirken Darmbakterien unter bestimmten Umständen als Fernauslöser der krankmachenden Autoimmunreaktion.

Bei seinem Vortrag erläutert der Hertie-Seniorprofessor Wekerle die Auswirkungen dieses im Tiermodell gewonnenen Befundes auf Verständnis, Diagnose und Therapie der MS.
Ideengeber der Jubiläums-Vortragsreihe "Das Gehirn - ein außergewöhnliches Organ" im Stadthaus ist Professor Albert C. Ludolph, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie an den Rehabilitations- und Universitätskliniken Ulm. Der Eintritt zum Vortrag "Fernauslöser - Multiple Sklerose und Darmflora" am Freitag, 17. Februar (18:00 Uhr), ist frei.

Vortrag Prof. Hartmut Wekerle
„Fernauslöser – Multiple Sklerose und Darmflora“
Reihe: „Das Gehirn – ein außergewöhnliches Organ“

Freitag, 17. Februar
18:00 Uhr
Stadthaus Ulm
Münsterplatz 50
89073 Ulm

Text und Medienkontakt: Annika Bingmann



Prof. Hartmut Wekerle