Die Reproduktionsmedizin ist ein verhältnismäßig junger, aber stetig wachsender Bereich in der Medizin, der nicht nur die einzelnen Personen, sondern unsere gesamte Gesellschaft betrifft. Fertilitätsprotektion ist besonders wichtig für onkologische Patient*innen vor zytotoxischen Therapien, bei Endometriose, für Transgender-Personen sowie für gesunde junge Frauen, die ihre Familienplanung in einen späteren Lebensabschnitt verlegen wollen ("Social Freezing").
Das Nachwuchsforschungszentrum für Fertilitätsprotektion (FePro-Ulm) ist eines von fünf neuen BMBF- geförderten interdisziplinären Zentren für reproduktive Gesundheit, die in einem kompetitiven Verfahren unter Beteiligung eines internationalen Gutachtergremiums ausgewählt wurden. Es wird harmonisch eingebettet in die erfolgreich etablierten Forschungs-und Klinikstrukturen des Universitätsklinikums Ulm.
 

Gesamtkoordination

Die Gesamtkoordination erfolgt durch Frau Prof. Dr. Katharina Hancke und Frau PD Dr. Dr. Karin Bundschu über das langjährig erfolgreich bestehende und stetig wachsende Kinderwunschzentrum UniFee der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtsmedizin (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Wolfgang Janni) am Universitätsklinikum Ulm.

 

Teilprojekt 3: Ethische Aspekte der Fertilitätsprotektion

Bei dem ethischen Teilprojekt handelt es sich um eine Begleitforschung zu ethischen, rechtlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Fragen in Zusammenhang mit der Fertilitätsprotektion für unterschiedliche soziale Gruppen. Daher wird im Rahmen des Projektes ein besonderer Fokus auf die Begleitung und normative Bewertung moderner Technologien der Fertilitätsprotektion gelegt. Ziel des Projektes ist es, ein systematisches und vertieftes Wissen zu den ethischen, sozialen und normativen Herausforderungen zu erlangen, die im Zusammenhang stehen mit der Verbesserung bestehender und der Entwicklung neuer innovativer Methoden zur Fertilitätsprotektion.

Projektziele

Im Rahmen des Projektes werden mehrere Aspekte berücksichtigt:

•    Technologiebewertung in Zusammenhang mit Nutzen und Risiken für Anwender der Technologien und ihr soziales Umfeld
•    Fragen des Informed Consent, also der Aufklärung und Einwilligung
•    verantwortungsbewusster Umgang mit personenbezogenen Informationen, Daten und Körpermaterialien
•    Fragen des gesellschaftlichen und familiären Drucks auf individuelle Entscheidungsfindung im Bereich der Reproduktionsmedizin
•    Herausforderungen, die sich durch international und national unterschiedliche regulatorische Rahmenbedingungen stellen
•    Fragen der Diskriminierung von Minderheitengruppierungen beim Zugang zur Reproduktionsmedizin

Diese Forschung zu den ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten wird während der gesamten Projektdauer am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin parallel zu den Projektschritten anderer am Forschungsverbund beteiligter Wissenschaftler*innen und in Zusammenarbeit mit anderen beteiligten Forschungsgruppen durchgeführt.

Projektleitung: Prof. Dr. Florian Steger
Teilprojektmitarbeiterin: Prof. (MU-Pleven) Dr. Silviya Alexandrova-Yankulovska
Laufzeit: 2023-2026
gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)