Leichenpredigten als Quelle für die medizinhistorische Forschung
Die gedruckten protestantischen Leichenpredigten der Frühen Neuzeit haben sich in jüngster Zeit als unabdingbare Quelle zur Erforschung der Jahrhunderte zwischen der Reformation und der Aufklärung erwiesen. Zahlreiche historische Disziplinen nehmen sie in Anspruch, wie die von der Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg herausgegebenen beiden Schriftenreihen – „Marburger Personalschriften -Forschungen“ und „Leichenpredigten als Quelle historischer Wissenschaften“ nachdrücklich belegen. Studien medizingeschichtlichen Ursprungs, die die Leichenpredigten als Quellen nutzen, sind deutlich unterrepräsentiert.
Nach Auswertung der Ulmer Leichenpredigten des 16., 17. und 18. Jahrhunderts werden augenblicklich die Leichenpredigten aus Rudolstadt, Memmingen; Kempten, Isny und Leutkirch bearbeitet.
Das Forschungsprojekt wird in Abstimmung mit der Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität (Leiter Prof. Dr. Rudolf Lenz), Marburg durchgeführt. Erste Ergebnisse sind im Internet unter
vts.uni-ulm.de/query/longview.meta.asp und vts.uni-ulm.de/docs/2006/5774/vts_5774_7686.pdf einsehbar.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Dr. Winckelmann, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universität Ulm