Der noch junge Studiengang Mathematische Biometrie startete 2008. Seit Ulmer Masterstudierende sich das erste Mal für den Preis bewerben konnten, sind hervorragende fünf von zehn Streitberg Preisen nach Ulm verliehen worden. Der Ulmer Biometrie Studiengang ragt damit deutschlandweit heraus.
Im Rahmen des 64. Biometrischen Kolloquiums, das vom 25. bis zum 28. März 2018 an der Goethe-Universität Frankfurt stattfand, wurde der Bernd-Streitberg Preis 2018 Matthias Meller verliehen. Matthias Meller hat in seiner Ulmer Masterarbeit allgemeine Methoden entwickelt, um die Abhängigkeit zwischen progressionsfreiem und Gesamtüberleben in onkologischen Studien zu quantifizieren. Die Masterarbeit wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Institut für Statistik (Ulm) und F. Hoffmann-La Roche (Basel) erstellt. Sarah Friedrichs Publikation 'Nonparametric estimation of pregnancy outcome probabilities', Annals of Applied Statistics, 2017 (11), 840-867, die auf ihrer Masterarbeit in Mathematischer Biometrie basiert, wurde mit dem Gustav-Adolf-Lienert Preis prämiert. Ihre Publikation, eine Zusammenarbeit mit dem Swiss Teratogen Information Service, leistet grundsätzliche Beiträge zum Untersuchen von unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen während der Schwangerschaft. Diesen Erfolg der Ulmer Mathematischen Biometrie rundete Moritz Pohl ab, der von der Deutschen Region eingeladen wurde, seine Masterarbeit zu Bayesianischen Dosisfindungsstudien in der frühen Entwicklung von Krebsmedikamenten, eine Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim (Biberach), in der sogenannten 'Young Statistician Session' vorzustellen.
Die Reihe von Auszeichnungen für Ulmer Abschlussarbeiten dokumentiert den Erfolg des Studiengangs Mathematische Biometrie an der Universität Ulm. Ein Alleinstellungsmerkmal des Studiengangs ist seine Kombination einer rigorosen Ausbildung in Mathematik und Stochastik mit einem klaren Anwendungsschwerpunkt in den Lebenswissenschaften. Professor Jan Beyersmann, der die preisgekrönten Ulmer Abschlussarbeiten betreut hat, ergänzt: "Zwei Drittel aller Zielgrößen in der klinischen Forschung sind Überlebenszeitendpunkte. Das Institut für Statistik ist eine der wenigen akademischen Institutionen in Deutschland mit einem Forschungsschwerpunkt in der Überlebens- und Ereigniszeitanalyse. Dieser Fokus zahlt sich auch in der Reihe von Auszeichnungen aus, die vorrangig an Arbeiten in diesem Bereich verliehen wurden."