Erfahrungen vom Auslandsemester in den USA
Wintersemester 2020/21
Ich habe meinen Aufenthalt in Kalifornien im Wintersemester 2020/21 über das Baden-Württemberg-Programm organisiert. Für mich war das das fünfte Semester im Bachelor CSE. Hierfür musste ich bis Ende September 2019 (also knapp ein Jahr vor Beginn des Auslandsaufenthalts) meine Bewerbung einreichen. Man sollte also sehr früh anfangen sich zu infromieren. Ich musste z.B. vorher einen Toefl-Test absolvieren.
Nach der Nominierung für das Baden-Württemberg-Programm ging es in die zweite Runde, in der ich mich für die California Polytechnic State University (oder auch Cal Poly) in San Luis Obispo (kurz SLO) entschieden habe. SLO ist eine schöne Stadt in der Nähe der Küste Kaliforniens ziemlich genau in der Mitte zwischen Los Angeles und San Francisco. Ich habe mehrere Ausflüge mit meinen Mitbewohnern gemacht. Besonders gefallen hat mir ein Strand etwas nördlich von SLO, an dem sich eine große Zahl von See-Elefanten zur Paarung aufgehalten hat!
Die Cal Poly hat ihren Campus am Rand von SLO. Insofern ist sie ähnlich wie die Uni Ulm. Allerdings wohnen in SLO deutlich mehr Studenten "On-Campus" und es gibt auch Lebensmittelgeschäfte und Restaurants auf dem Campus. Ebenso findet man dort ein sehr großes Fitness Center mit Pool und Turnhallen. Als Student kann man es gratis nutzen! Ich habe mich aber dagegen entschieden auf dem Campus zu wohnen, da dies sehr teuer ist. Dadurch musste ich mir jedoch selbst eine Unterkunft suchen und habe anfangs recht weit vom Campus entfernt gelebt. Nach ca. der Hälfte der Zeit bin ich dann umgezogen und hatte nur noch 10 min Fußweg.
Im ersten Quater habe ich die Vorlesungen
- Combinatorics,
- Linear Analysis 2 und
- Complex Analysis 1
gehört. Im Anschluss dazu habe ich im zweiten Quater die Kurse
- Complex Analysis 2,
- Abstract Algebra 1 und
- Estimation and Sampling Theory
besucht. Ich konnte mir die Module Complex Analysis 1 und 2 als Wahlpflichtmodule anrechenen lassen. Die Vorlesungen an der Cal Poly sind deutlich kleiner als in Ulm und sind auf eine Klassengröße von 25 oder 35 Personen begrenzt. Sie werden aber zum Teil mehrfach angeboten, wenn die Nachfrage besteht. Es ist also deutlich mehr wie in der Schule. Es gibt viel Interaktion zwischen Professor und Studenten. Auch der Stoff war etwas leichter als in Ulm und man tastete sich recht langsam an die schweren Inhalte heran.
Ich habe viel von meinem Aufenthalt mitgenommen. Ich habe viele Leute kennengelernt, die ich auch nach dem Semester in Deutschland wiedersehen werde! Es war interessant das Studiensystem in den USA kennenzulernen, da es doch große Unterschiede zur Uni Ulm gibt. Ich bereue es überhaupt nicht, ein Semester im Ausland verbracht zu haben. Ganz im Gegenteil: Ich kann mir gut vorstellen, dies im Master wieder zu tun!