Erfahrungen vom Auslandsemester Südkorea
Akademisches Jahr 2022/2023 - Max Keller
Mein 4. Mastersemester CSE habe ich an der Kyungpook National University (KNU) in Daegu Südkorea verbracht.
Die Universität hat einen sehr guten Ruf, ist allerdings nicht ganz auf dem Level der Top Unis in der Hauptstadt Seoul.
Daegu liegt im Südosten des Landes und ist hervorragend and das Schienennetz angeschlossen. Größere Städte wie Busan oder Seoul sind innerhalb weniger Stunden mit dem Schnellzug KTX komfortabel und regelmäig zu erreichen. Daegu hat ebenfalls einen Flughafen, von dem aus sowohl Seoul als auch die beliebte Ferieninsel Jeju schnell zu erreichen sind. Nach Japan ist es ebenfalls nicht weit, falls sich etwas Zeit im Kalender einrichten lässt.
Organisation THU
Die Organisation des Auslandssemesters sollte man ca. 1 Jahr vor Aufenthalt anfangen zu planen. Ich habe den Aufenthalt über die Technische Hochschule Ulm organisiert. Die Organisation seitens der THU läuft recht problemlos ab. Ich hatte einen sehr angenehmen generellen Beratungstermin bei Herrn Prof. Dr. Marc-Oliver Otto (THU), der sehr aufschlussreich war. Zusätzlich kamen einige Termine mit Frau Wagner (THU - Akademisches Auslandsamt) und Frau Schaupp (Studienfachberatung CSE), die beide gut zu erreichen sind und sich sehr gut um die aufkommenden Belange und Fragen kümmern. Oft ist es am einfachsten die Fragen bei einem Online-Meeting zu klären, das oft auch recht spontan zustande kam.
Organisation KNU
Die KNU ist von offizieller Seite aus erst für den Studenten erreichbar, sobald man die formale Zusage zum Auslandssemester hat. Zusätzlich sollte ein entspanntes Gemüt für die Organisation mitgebracht werden. Die meisten organisatorischen Schritte, wie das Visum und Zusagen zum Studentenwohnheim funktionieren recht kurzfristig.
Studentisches Leben auf dem Campus
Das studentische Leben auf dem Campus hat alles, was man braucht. Es gibt
- einige Kantinen mit unterschiedlichen Gerichten
- Einkaufsmöglichkeiten (Convenience Stores)
- Sporthallen
- Tennis
- Fußballplätze
Studentisches Leben auf dem Campus
Auf dem Campus sind ebenfalls einige Studentenwohnheime. Das ist die günstigste und einfachste Möglichkeit, für das Semester unterzukommen.
Ich war mit einem anderen Austauschstudenten untergebracht, mit dem ich mir das Zimmer und Bad teilte. Kochmöglichkeiten gibt es im Wohnheim keine. Die Ernährung beschränkt sich Größtenteils auf Kantine und das Fertigessen aus dem Convenience Store im Wohnheim. Besonders beliebt sind die Fertigsuppen (Ramen), die nur mit heißem Wasser aufgegossen werden und komplette Mahlzeiten, die in der Mikrowelle erhitzt werden. Das ist erstmal eine enorme Umstellung aber deutlich weniger schlimm, als man befürchten mag. Die andere Option sind viele Restaurants außerhalb des Campus. Diese sind fußläufig zu erreichen und recht günstig.
Learning Agreement und Fächerauswahl
Ich habe nach langem hin und her folgende Kurse belegt:
- Numerical Analysis 2
- Topics in Computer Vision
- Advanced Cloud Computing
- Korean Language 1
Bei der Kurswahl sollte man nicht durch kurzfristige Änderungen vor Ort zu verschrecken sein. Die Anrechnung in Deutschland mit insgesamt 20 ECTS hat gut geklappt und das ist auch genug um das Stipendium zu bekommen. Leider konnte ich die Fächer, die ich ursprünglich angedacht hatte nicht belegen, da die Sprache vor Ort dann nicht Englisch sondern doch Koreanisch war.
Mit dem Niveau der Fächer bin ich recht gut klargekommen und es war ausreichend Zeit um Ausflüge und sonstige Aktivitäten zu unternehmen. Besonders die Küstenstadt Busan und die Insel Jeju sind auf jeden Fall eine Reise wert. Da das Wintersemester in Korea sehr knapp nach dem Ende des Sommersemesters startet hat man zwischen WS und nächstem SS in Ulm sehr viel Zeit, um zu Reisen.
Neben dem Studium
Die meiste Zeit verbringt man im Auslandssemester wahrscheinlich mit anderen Austauschstudenten. Solange das Wetter mitspielt ist der Central Park zentraler Dreh- und Angelpunkt für Aktivitäten mit den Buddies und Internationals. Sobald das Wetter schlechter wird verlagert sich die Party in die Innenstadt Daegus. Es gibt einige Clubs, die keine Ausländer akzeptieren. Das Konzept Studycafe ist sehr etabliert in Korea. Lernen findet entweder in der Bibliothek oder in einem Cafe statt. Vorteilhaft ist die WLAN-Verbindung, Steckdosen und die ruhige Atmosphäre.
Die Koreaner sind in der Regel etwas schüchtern und teilweise nicht sehr gut im Englisch sprechen. Nichtsdestotrotz sind sie sehr interessiert an anderen Kulturen und Menschen und zeigen das auch am späten Abend im Cental Park (auf dem Campus) nach einigen Kaltgetränken.
Alles in allem kann ich den Austausch wirklich empfehlen und die organisatorischen Hürden sollten niemanden abschrecken, es zu wagen!