Erfahrungen vom Auslandspraktikum in Japan
01. September bis 15. Oktober 2018 - Magnus Heimpel
Das RISE Weltweit Programm des DAAD bietet Studierenden in einem Bachelorstudiengang der Natur- oder Ingenieurswissenschaften die Möglichkeit, ein mehrwöchiges Forschungspraktikum im Ausland zu absolvieren. Als Stipendiat dieses Programms habe ich insgesamt sieben Wochen in Tokio verbracht und damit mein Berufspraktikum im Bachelor CSE absolviert. In dieser Zeit habe ich sowohl großartige fachliche wie persönliche Erfahrungen sammeln können.
Um an dem Programm teilnehmen zu können, registriert man sich zunächst auf der Hompage von RISE und erhält so Zugriff auf eine Datenbank mit den Praktika, die aktuell angeboten werden. Man bewirbt sich auf bis zu 3 Praktika, welche zwischen 6 und 12 Wochen während der Sommermonate dauern. Im Idealfall erhält man für eine der drei Stellen ein Angebot. Reise- und Lebenskosten werden vollständig durch das Stipendium abgedeckt. Lediglich die Unterkunft muss man selbst organisieren.
Nachdem ich die Zusage für mein Praktikum an der International Christian University in Tokio und das Stipendium erhalten habe, hat mein Betreuer direkt Kontakt mit mir aufgenommen. Der Titel des Projekts, welches ich während des Aufenthalts bearbeiten durfte war
Hypercomplex Color Image Processing.
Inhaltlich habe ich mit Quaternionen gearbeitet. Sie sind eine höherdimensionale Verallgemeinerung der komplexen Zahlen mit drei Imaginärteilen statt einem. Man kann mit diesen Imaginärteilen z.B. die RGB-Anteile von Pixeln in Farbbildern kodieren. Da es auch eine Frouriertransformation für Quaternionen gibt, kann man so die Verarbeitung von Farbbildern mathematisch elegant beschreiben. Meine Aufgaben in dem sechswöchigen Praktikum bestanden hauptsächlich darin, eine open source MATLAB-Toolbox für Quaternionen um gewisse Routinen zu erweitern und Skripte mit Anwendungsbeispielen in der Farbbildverarbeitung zu erstellen.
Da ich bis dahin nur in einem kleinem Dorf und später zum Studium in Ulm wohnte, hatte ein Praktikum in Tokio, der größten Stadt der Welt, für mich natürlich einen ganz besonteren Reiz! Meine erste Unterkunft habe ich über Airbnb gefunden. Mein Gastgeber wohnte in derselben Wohnung und war überaus nett und weltoffen. Er hatte einige Jahre in den USA gearbeitet, weshalb er sehr gut Englisch sprach. Wir hatten abends oft interessante Gespräche und einmal nahm er mich sogar mit zu einem Ausflug an den Mt. Fuji, dem höchsten und wichtigsten Berg in Japan. Leider konnte ich nicht die ganze Zeit dort wohnen. Meine zweite Unterkunft, ein Wohnheim in Mitaka, war eher spärlich ausgestattet und auch teurer, weshalb ich empfehlen kann sich früh nach Airbnbs umzusehen.
Ich konnte einiges über das Land und die Kultur lernen, ein wenig reisen und ich lernte die fabelhafte japanische Küche kennnen und zu schätzen. Ich habe zudem andere deutsche Praktikanten kennengelernt und konnte mich auch mit sehr netten Japanern anfreunden, die mir tolle Dinge gezeigt und beigebracht haben. Das Praktikum war für mich die schönste Zeit in meinem Studium.