Besondere Ehrung für den Jung-Wissenschaftler Dr. Orkun Furat. Er ist einer von neun Nachwuchswissenschaftlern aus Baden-Württemberg, denen am Mittwoch bei einer feierlichen Veranstaltung in Stuttgart der Förderpreis des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall verliehen wurde. Furat erhielt die Auszeichnung für seine Dissertation an der Universität Ulm zum Thema „Quantitative characterization of complex particle systems via machine learning and stochastic modeling“.
Furat behandelt in seiner Doktorarbeit die Entwicklung von mathematischen Methoden zur quantitativen Charakterisierung von Mikrostrukturen mit speziellem Fokus auf teilchenbasierte Materialsysteme und trägt hier zu einem bedeutenden Baustein der Entwicklung von Materialien und Gestaltung von Verarbeitungsprozessen zum Beispiel in der Verfahrenstechnik bei. Die entwickelten Methoden liefern Input für „virtuelles Materialtesten“, also für die Simulation von diversen Funktionseigenschaften, zum Beispiel hinsichtlich mikromechanischer Eigenschaften bzw. Ladungstransport.
„Damit können ‚digitale Zwillinge‘ für Messdaten geschaffen werden, die ‚virtuelles Materialdesign‘ ermöglichen und damit Materialherstellungsprozesse optimieren und beschleunigen können“, sagte Götz Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall in Ulm, anlässlich der Preisverleihung. Der Preisträger habe mit seinen Untersuchungen und Erkenntnissen für Unternehmen und damit auch für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes einen wichtigen Beitrag geleistet.
Die Beschaffenheit sowie Änderungen der Mikrostruktur spielen in der Materialforschung eine wesentliche Rolle für die Eigenschaften von Materialien. Daher ist eine detaillierte Analyse geometrischer und physikalischer Mikrostruktureigenschaften und eine Kenntnis signifikanter Einflussgrößen von essenzieller Bedeutung für die Entwicklung neuer Materialien und eine gezielte Verbesserung von Materialeigenschaften.
Mit dem Förderpreis würdigt Südwestmetall seit über 30 Jahren herausragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses an den neun baden-württembergischen Landesuniversitäten. An jeder Universität wird ein mit 5.000 Euro dotierter Südwestmetall-Förderpreis ausgelobt. Die Preise werden jährlich auf Vorschlag der Universitäten für wissenschaftliche Arbeiten vergeben, die für die industrielle Arbeitswelt oder deren sozialpolitische Rahmenbedingungen von Bedeutung sind. „Diese lange Tradition zeigt, wie wichtig unserem Verband die nachhaltige Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Baden-Württemberg ist“, sagte der Südwestmetall-Vorsitzende Dr. Joachim Schulz bei der Preisvergabe in Stuttgart in Anwesenheit der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin Petra Olschowski.
Info zu Südwestmetall:
SÜDWESTMETALL ist der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg. Er ist kompetenter Ansprechpartner für Arbeitgeber in arbeits- und sozialrechtlichen, tarifvertraglichen und sozialpolitischen Fragen. SÜDWESTMETALL ist Sprachrohr für seine Mitgliedsbetriebe gegenüber Gewerkschaft, Staat und Öffentlichkeit. Zusammen mit dem Sozialpartner vereinbart SÜDWESTMETALL in Tarifverträgen die Bedingungen der Arbeitsverhältnisse.
Die Bezirksgruppe Ulm von SÜDWESTMETALL und des tarifungebundenen Unternehmensverbands Südwest betreut in der Region Ulm, Biberach, Alb-Donau und dem südöstlichen Teil Sigmaringens 142 Betriebe mit 58.791 Mitarbeitern.
Text: Südwestmetall