Doppelter Erfolg für Aktuarwissenschaftler und Finanzmathematiker: Der Haupt- sowie ein Nachwuchspreis 2015 des renommierten Gauss-Preises der Deutschen Gesellschaft für Versicherungs- und Finanzmathematik (DGVFM) und der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) gehen nach Ulm. Mit dem Hauptpreis - dotiert mit 10 000 Euro - wurde eine Veröffentlichung ausgezeichnet, die im Schwerpunkt Aktuarwis-senschaften an der Universität Ulm entstanden ist. "Die preisgekrönte Arbeit vereint in einer äußerst gelungenen Mischung theoretische Ansätze der Versicherungsmathematik mit einem großen Anwendungsbezug", betonte Professor Ralf Korn, Vorstandsvorsitzender der DGVFM, bei der Preisverleihung während des "DGVFM Scientific Day 2016" Ende April in Bremen. Katja Schilling (Uni Ulm), Dr. Daniel Bauer von der Georgia State University, Professor Marcus Christiansen (Heriot-Watt University Edinburgh) und Dr. Alexander Kling (ifa Ulm) untersuchten in ihrer Arbeit "Decomposing life insurance liabilities into risk factors", wie sich das Gesamtrisiko von Verpflichtungen in Lebensversicherungen in Einzelrisiken zerlegen lässt.
Mit einem Nachwuchspreis über 2000 Euro wurde Lukas Hahn von der Uni Ulm geehrt. In seiner Masterarbeit mit dem Titel "A Bayesian Multi-Population Mortality Projection Model" hat er ein Modell für die gemeinsame Sterblichkeitsprojektion mehrerer Populationen entwickelt und demonstriert dessen Anwendbarkeit an Beispielen verschiedener europäischer Länder. Hierfür wurde er bereits mit dem SCOR-Preis ausgezeichnet. Zwei weitere Nachwuchspreise jeweils in Höhe von 2000 Euro erhielten Dr. Christoph Belak (TU Kaiserslautern) sowie Steffen Schenk von der TU München.
Der GAUSS-Preis wird jährlich seit 1998 von der DAV und der DGVFM für aktuelle Arbeiten verliehen, die die Brücke zwischen wissenschaftlicher Qualität und hoher Praxisrelevanz bei bisher nicht gelösten Problemen und Aufgabenstellungen in den Aktuarwissenschaften schlagen. Ein besonderes Augenmerk bei der Auswahl der Preisträger legte die Jury, in der Wissenschaftler und Praktiker vertreten sind, auf mathematisch anspruchsvolle Ausführungen und Modelle.