Das "Skolkovo Institute of Science and Technology" (Skoltech) in Moskau gehört zu den renommiertesten und forschungsstärksten Universitäten Russlands. Eine 8-köpfige Delegation der ersten englischsprachigen Technischen Hochschule des Landes ist am 3. und 4. Dezember zu Gast an der Universität Ulm. Ihre Mission: den wissenschaftlichen Austausch zwischen beiden Universitäten zu intensivieren und neue Kooperationsprojekte auf den Weg zu bringen.
"Schon jetzt unterhält die Universität Ulm enge Beziehungen zu Universitäten in Russland. Mit der Skoltech gewinnen wir nun einen weiteren Partner, der wissenschaftlich von internationaler Bedeutung ist", erklärt Professor Evgeny Spodarev. Der Leiter des Instituts für Stochastik an der Universität Ulm hat diese Delegationsreise mit auf den Weg gebracht. Spodarev stammt aus Nowosibirsk und hat an der Lomonossov-Universität in Moskau Mathematik studiert. Seit 2001 forscht und lehrt er an der Uni Ulm.
"Aktuell studieren, promovieren und arbeiten etwa 45 Menschen aus Russland an unserer Universität. Und auch der Austausch unter den Professoren und Professorinnen ist rege", so Daniela Englisch, Leiterin des International Office an der Universität Ulm. Besonders eng sind dabei die Beziehungen zur Lomonossov Moscow State University. Die neue Partnerschaft mit Skoltech wird die internationalen Beziehungen zu Russland weiter beleben. Ein nächster Schritt ist die Erarbeitung gemeinsamer Master- und Doktorandenprogramme, beispielsweise zur Doppelpromotion, die den Austausch in beide Richtungen beflügeln sollen. Und auch die Hochschullehrer will man für gegenseitige Gastprofessuren begeistern. Das "Skolkovo Institute of Science and Technology" liegt im "Silicon Valley" Russlands, in Skolkovo. Diesen September erst wurde der neue Campus in Moskau eingeweiht. Prominenter Gründungspartner dieser privaten Forschungsuniversität ist das Massachusetts Institute of Technology (MIT).
Die Delegation an der Uni Ulm ist hochrangig besetzt. Erwartet wurden nicht nur Skoltech-Präsident Professor Alexander Kuleshov und Vize-Präsident Dr. Alexander Safonov, sondern auch Fachvertreter aus den Bereichen Batterie- und Materialforschung, Data-Science, Photonik und Quantentechnologie sowie aus den Lebenswissenschaften und der Medizin. Darunter sind zahlreiche international renommierte Forscher wie der Mathematiker Professor Victor Buchstaber, der auch Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften ist.
Auf dem Programm stand heute ein Besuch des Helmholtz-Instituts Ulm (HIU), wo sich die russischen Wissenschaftler über das erfolgreiche Exzellenzcluster zur Batterieforschung informieren konnten. Bei einem interdisziplinären Workshop morgen sollen in Kleingruppen die Themen für einen engeren wissenschaftlichen Austausch sondiert werden. Die vom International Office organisierte Veranstaltung ist ein "Spill-over" aus dem DAAD-Programm "Strategische Partnerschaften". Über diese Förderlinie ist die Universität Ulm mit insgesamt fünf Universitäten (U5) aus Russland, China und Ägypten enger verbunden.
Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann