Biosignale und Benutzerschnittstellen
Zwischenmenschliche Kommunikation basiert auf Signalen wie Sprache, Mimik und Gestik. Eine zeitnahe, effiziente und anpassungsfähige Interpretation dieser Signale ist uns Menschen in die Wiege gelegt. Im Gegensatz dazu ist die Interaktion mit Maschinen und damit auch die zwischenmenschliche Kommunikation durch Maschinen derzeit noch alles andere als natürlich und selbstverständlich. Die Interaktion ist auf wenige Modalitäten beschränkt und die Fähigkeit der Maschinen menschliche Signale zu deuten sind sehr begrenzt.
Am Cognitive Systems Lab (CSL) entwickeln wir menschzentrierte Systeme um sowohl die Mensch-Maschine-Interaktion als auch die maschinenvermittelte zwischenmenschliche Kommunikation zu verbessern. Dazu nutzen wir die Vorteile und Stärke der Maschinen und verwenden das gesamte Spektrum der Biosignale, die der menschliche Körper emittiert, etwa Sprache, Muskel- und Hirnaktivität. Diese Signale können direkt am Körper durch mobile und drahtlose Sensoren erfasst und von Maschinen erkannt und interpretiert werden. Biosignale bieten einen Einblick in die „inneren“ geistigen Aktivitäten des Menschen, seine Absichten oder Bedürfnisse und ergänzen damit die traditionelle Sicht von außen.
In meinem Vortrag werde ich Forschungsarbeiten unseres Teams im Bereich "Biosignale und Benutzerschnittstellen" vorstellen, wie etwa „emphatische“ Roboter, die die Hirnaktivität ihrer Nutzer erfassen, um deren mentale Zustände und Aktivitäten, wie kognitive Beanspruchung, Emotionen und Persönlichkeit zu interpretieren und entsprechend zu reagieren. Weitere Beispiele sind die Erkennung lautloser Sprache auf der Basis von Muskelaktivität. Wir hoffen, dass unsere Entwicklungen zu einer neuen Generation menschzentrierter Systeme führen werden, die intuitive und effiziente Mechanismen zur Interkation und Kommunikation anbieten, dabei die Bedürfnisse ihrer Nutzer erkennen und sich entsprechend verhalten.
Information
Sprecher
Frau Prof. Dr.-Ing. Tanja Schultz
Cognitive Systems Lab
Karlsruher Institut für Technologie
Datum
Montag, 13. Februar 2012, 16 Uhr c.t.
Ort
Universität Ulm, N27, Raum 2.033 (Videoübertragung zur Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg G26.1-010)