2e-kids wird vom Landesverband Hochbegabung Baden-Württemberg e.V. gefördert.
Relevanz
Obwohl kognitiv hochbegabte Schülerinnen und Schüler über das Potential verfügen, akademische Spitzenleistungen zu erbringen, gibt es einen substanziellen Anteil von Kindern und Jugendlichen, deren erbrachte Leistung deutlich unterhalb ihres Leistungspotentials liegt. Dieses als Underachievement beschriebene Phänomen ist durch eine Diskrepanz zwischen Fähigkeit und tatsächlicher Leistung definiert – es handelt sich hierbei um ein Kontinuum.
Diese Diskrepanz kann zu einem erhöhten Leidensdruck, psychischer Belastung und einer geringeren Entwicklungschance für die Kinder und Jugendlichen führen. Umgekehrt können unerkannte psychische Probleme die Ursache für Underachievement sein.
Hintergrund
Die Ursachen für Underachievement bei intellektuell Hochbegabten sind vielfältig und können aus der Sicht bisheriger Forschung in interne Faktoren (z. B. Motivation, emotionale Faktoren, mögliche Erkrankungen etc.) und externe Faktoren (z. B. Bedingungen in der Schule, im Elternhaus etc.) unterteilt werden. Die bisherige Forschung hat den Schwerpunkt auf die Untersuchung möglicher interner Ursachen für Underachievement gelegt. Die Ergebnisse dieser bisherigen Studien sind noch nicht ausreichend um zu bestimmen, inwiefern die Gruppe der Hochbegabten, die Underachievement zeigen, sich von der Gruppe Hochbegabter unterscheidet, die ihr Leistungspotential ausschöpfen können. Untersuchungen zu den externen Faktoren sind deutlich unterrepräsentiert. Jedoch ist es denkbar, dass Faktoren, wie z. B. motivationale oder emotionale Variablen, vielmehr Symptome als Ursachen von Underachievement darstellen. Es ist dringend notwendig, die bereits vorhandenen Erkenntnisse durch die Untersuchung der Komplexität des Kontextes der einzelnen Schülerin oder des einzelnen Schülers zu ergänzen. Eine Betrachtung der Unterschiede beider Gruppen sowohl hinsichtlich der internen als auch der externen Einflussfaktoren soll dabei helfen, finanzielle, zeitliche und personelle Ressourcen möglichst gezielt im Rahmen von Interventionsmaßnahmen einsetzen zu können.
Ziel
Die 2e-kids-Studie zielt darauf ab, ein besseres Verständnis der Risikofaktoren für und Schutzfaktoren vor Underachievement zu erhalten. Mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse sollen Förderprogramme für Betroffene von Underachievement und Twice Exceptionalities entwickelt werden.