Entwicklung eines Usability Konzepts für den Progress Test Medizin

Ulm University

BA Abschlussvortrag, Robin Hagenlocher, Ort: O27/545, Zeit: 16:30 Uhr, Datum: 11. April 2012

Medizinische Studiengänge (z.B. das anatomische Curriculum der Zahnmedizin der Universität Ulm) sehen aus Sicht der Studenten leider wenig Rückmeldung des Erlernten vor. Geeignete Prüfungen, um sich im Curriculum einzuordnen, fehlen zumeist. Vor allem wird von Studenten immer wieder bemängelt, dass die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Fächern schlecht hergestellt werden. Daher war und ist der Wunsch nach einer strukturierten Lernunterstützung unter den Studierenden sehr groß. Im sogenannten „Progress Testing“ gibt es ein Instrument, um hier Abhilfe zu schaffen. Der Progress Test für Medizinstudenten (PTM) wird seit 1999 an der Universitätsmedizin der Charité Berlin durchgeführt. In diesem Test geht es unter Berücksichtigung vorausgezeichneter Missstände darum, Transferwissen von allen medizinischen Bereichen abzufragen. Es geht ferner darum, das spontan abrufbare Wissen kontextbezogen zu überprüfen und auch zu evaluieren. Der PTM besteht aus 200 Multiple Choice Fragen auf Absolventenniveau und wird meist zu Beginn eines jeden Semesters durchgeführt. Nach der Auswertung der erhobenen Daten, kann den einzelnen Testteilnehmern ein individuelles Feedback gegeben werden. Außerdem kann der PTM durch Ergebnisse aus vorigen Semestern den Wissenszuwachs über einen längeren Zeitraum darstellen und vergleichbarer machen. Seit 2000 kooperiert die Arbeitsgruppe Progress Test Medizin aus Berlin mit immer mehr Universitäten und Fakultäten in Deutschland, wodurch der Organisationsaufwand pro Testteilnehmer deutlich verringert werden konnte. Mittlerweile nehmen am PTM schon weit über zehn Universitäten teil. Doch auch andere entwickeln eigene Tests und nehmen dabei die Charité als Vorbild – so etwa auch die Universität Ulm. Ein verbleibendes und sehr großes Manko dieses Tests ist jedoch, dass er papierbasiert organisiert ist. Teilnehmende Fakultäten fordern die Papiertests in Berlin an und führen diese mit ihren Studenten durch. Im Anschluss werden die Tests nach Berlin versandt und die Auswertungen kommen schließlich auch in Papierform wieder zurück. In Zeiten eines allgegenwärtigen Internets und ständiger Verbindungen stellt dies eine archaische Lösung dar. Die Lösung ist jedoch historisch so gewachsen und läuft bisher im Großen und Ganzen auch sehr effizient ab.

Herrn Hagenlochers Aufgabe in der Bachelorarbeit war es, einen Teil der Vorbereitungsarbeiten in Sachen „Online Progress Testing“ durchzuführen. Wenn ein solcher Test online durchgeführt werden soll, muss an erster Stelle die Nutzerakzeptanz sichergestellt werden. Übersetzt heißt dies für eine Online-Lösung, dass die Usability betrachtet werden muss. Mit dieser hat sich Herr Hagenlocher in seiner Arbeit beschäftigt. Dazu hat er in einem ersten Schritt mit „Mockups“ gearbeitet und mehrere Lösungsvorschläge vorgestellt. Diese wurden mit Medizinstudenten diskutiert und evaluiert. Aus den besten Vorschlägen hat Herr Hagenlocher im Anschluss mehrere Prototypen mit aktuellen Web Techniken implementiert. Diese hat er dann wiederum mit Medizinstudenten getestet. Aus diesen Tests wurde die beste Lösung ausgewählt und im Anschluss daran nochmal verbessert.