Einsatz von Prozess-Management-Technologie in der klinischen Visite mithilfe der AristaFlow BPM Suite

Ulm University

BA Abschlussvortrag, Andreas Eichwald, Ort: O27/521, Zeit: 15:00 Uhr, Datum: 21. Juni 2012

Kaum ein anderer Klinikvorgang wird so viel diskutiert wie die tägliche Visite. Ob man nun bereits selbst im Krankenhaus als Patient verweilte oder es aus Film und Fernsehen kennt, die Klinikvisite scheint auf den ersten Blick einfach und klar. Wenn man sich eine Klinikvisite jedoch genauer betrachtet, stellt man rasch fest, dass weit mehr Komplexität dahinter verborgen ist. Zum einen ist nicht jede Visite gleich, zum anderen variieren selbst gleiche Visitenformen oftmals von  Klinik zu Klinik. Daraus resultieren unzählige Anforderungen, die im Kontext einer Visite zu erfüllen sind. Diese Anforderungen sind die Folge der vorangehend er­wähnten Variantenvielfalt, aber der Tatsache, dass viele verschiedene Rollen in eine Visite involviert sind. Die Anforderungen einer Krankenschwester etwa sind vollkommen verschieden von denen eines Physio­therapeuten oder Arztes. Funktionsärzte (z. B. Oberärzte oder Chefärzte) haben abermals andere Anforderungen. Eine weitere Schwierigkeit von Visiten besteht darin, dass sie in ihrer jetzigen Form hauptsächlich über Papierdokumente gesteuert werden. Die erfassten Dokumentinhalte müssen im Anschluss aufwendig in die Krankenhaus-EDV übertragen werden – ein sehr zeitintensiver und enorm fehlerträchtiger Prozess. Außerdem werden die handschriftlich angefertigten Dokumente oftmals weitergereicht, im schlimmsten Fall über Schichtgrenzen hinweg, da viele Ausnahmen es nicht anders zulassen. Ein solches System ist grundsätzlich sehr anfällig für Fehler und ist nur mit großem Aufwand zu koordinieren. Je tiefer man in das Thema der Klinikvisite einsteigt, desto mehr Facetten und Details entdeckt man, und es wird zunehmend klar, dass dieses an sich gut funktionierende System noch viele Ecken und Kanten hat. Nimmt man sich die Visite als Basis, um sie IT-technisch zu unterstützen, steht man vor einer Herkulesaufgabe. Daher ist es wenig erstaunlich, dass – trotz vorhandener fortschrittlicher Technik – Visiten bisher kaum oder nur unzureichend durch IT unterstützt werden.

Herr Eichwald hat in seiner Bachelorarbeit untersucht, ob Workflow-Management-Technologie geeignet ist, um Erleichterungen im Ablauf einer Visite herbeizuführen. Als weitere Aufgabe hat er untersucht, ob sich Teile einer Visite für eine mobile IT-Unterstützung eignen.