Verarbeitung von XML-Dateien im Automobilbereich

Ulm University

BA Abschlussvortrag, David Köhler, Ort: O27/5202, Datum: 08.10.2015, Zeit: 11:00 Uhr

Im Automobilbereich ist der technische Fortschritt im Bereich der elektrischen und elektronischen Komponenten das Hauptinnovationskriterium geworden: etwa 90% der Innovation findet laut einer Untersuchung der Invensity GmbH im Bereich der Elektronik und Software statt. Elektronische Assistenten wie Einparkhilfen, Traktionskontrolle oder das Antiblockiersystem sind aus dem Alltag gar nicht mehr wegzudenken.
In modernen Autos werden insgesamt mehr als 100 Steuergeräte verbaut, die alle genau spezifiziert werden müssen. Da die meisten Hersteller auf ähnliche Baueinheiten und Software zurückgreifen, haben sich einige große Hersteller im Jahr 2005 zusammengeschlossen, um eine Standardisierung wichtiger elektronischer Systemfunktionen und Schnittstellen zu erreichen. Die hieraus entstandene Entwicklungspartnerschaft AUTOSAR setzt dabei auf das auch von Menschen lesbare Datenaustauschformat XML (Extensible Markup Language).
Auf dieselbe Technologie setzt auch das von Siemens entwickelte PLM XML, welches für die Abbildung von Stücklistenkonfigurationen, Produktlebenszyklen und Geometriedaten konzipiert wurde. Das Hauptaugenmerk bei PLM XML liegt dabei auf einer möglichst hohen Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Anwendungen. Aufgrund der Größe der Dateien, die im Laufe eines Produktlebenszyklus bzw. einer Stückliste bei PLM XML oder zur Beschreibung einer ganzen Konfiguration aus elektronischen Steuergeräten bei AUTOSAR anfallen, gibt es hierfür diverse Werkzeuge um den Arbeitsablauf zu unterstützen.
Da XML und das dazugehörige XML Schema zwar sehr mächtig aber dadurch auch extrem umfangreich sind, müssen Anwendungen, die diese Datenformate in irgendeiner Form verarbeiten, möglichst effizient implementiert sein. Dazu soll in dieser Bachelorarbeit ein Vergleich von verschiedenen Techniken zum Verarbeiten von XML-Dateien vorgestellt und hinsichtlich ihrer Performanz im Bereich Geschwindigkeit und Speicherverbrauch untersucht werden. Beide Standards sind jedoch sehr umfangreich und
werden daher nur ausschnittsweise mit praxisrelevanten Use Cases untersucht.