Aufgrund ihrer hohen Komplexität werden Workflow Management Systeme (WfMS) oft auch mit relationalen Datenbanken verglichen. Ein wesentlicher Faktor für den durchschlagenden Erfolg relationaler DB ist die Existenz eines Standard-Interfaces, nämlich die Standard-Abfrage-Sprache SQL. Ein vergleichbares Standard-Interface für PMS fehlt jedoch. In seiner Diplomarbeit hat Mark Oliver Schmitt zunächst die grundlegenden Anforderungen an eine umfassendes Standard-Interface für WfMS herausgearbeitet. Ein Vergleich mit existierende Ansätzen und Standards ergab, dass diese Anforderungen bislang nicht ausreichend erfüllt werden (Herr Schmitt hat dies auch ausführlich in seinem Zwischenvortrag dargelegt).
In seinem DA-Abschlussvortrag präsentiert Mark Oliver Schmitt mit der Workflow Query Language (WfQL) einen Vorschlag für ein solches Standard-Interface für WfMS. Die WfQL orientiert sich in Syntax und Anwendung an dem großen Vorbild SQL und unterstützt eine stärkere Trennung von WfMS-Kern und den verschiedenen Benutzeroberflächen. Die WfQL erlaubt dazu die Ansprachen der relevanten Operationen zu alle Phasen des Prozess-Lebenszyklus durch ein einziges generisches Interfaces: So werden Befehle zur Erstellung, Ausführung, Änderung und Analyse von Prozessvorlagen und Prozessinstanzen angeboten. Auch die Verwaltung von Aktivitätenvorlagen, der organisatorischen Struktur, Mitarbeiterzuordnungen und benutzerdefinierten Datentypen werden berücksichtigt.
Mark Oliver Schmitt konnte außerdem zeigen, dass die WfQL durch ihr generische Design und die Unterstützung von Subquerys ganz neue Möglichkeiten bietet, die weit über die starren, fest vordefinierten Abfragen von WfMS-Funktionalitäten bisherige WfMS-Interfaces hinausgeht.
Abgerundet wird der Vortrag durch eine kleine Demonstration eines auf Prototypen, welcher die grundlegendsten Elemente der WfQL unterstützt und anhand eines kleinen Beispiels die Funktionsweise und Umsetzbarkeit der WfQL demonstriert.