In Deutschland fallen jährlich ca. 750.000 Tonnen Altkleider an, von denen ein Großteil der noch brauchbaren Kleidungsstücke gespendet wird. Dafür werden meist bereits aufgestellte Sammelcontainer verwendet, die von Privatunternehmern in Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen, wie z.B. dem Deutsch Roten Kreuz, bereitgestellt werden. Das Aufstellen und Leeren dieser Container wird hierbei von den Privatunternehmen selbst übernommen, welche sich auch direkt um die Weitervermarktung der Altkleider kümmert.
Da die Container meist großflächig verteilt sind, erzeugen das Aufstellen und die Leerung der Container einen hohen logistischen Aufwand, wobei die Leerung den größten Anteil dieses Aufwands bildet. Um eine Überfüllung der Container zu verhindern, sollten alle aufgestellten Container mindestens einmal im Monat angefahren und geleert werden. Wegen unterschiedlicher Nutzungen der Container, kommt es häufig jedoch zu Leerfahrten, bei denen auch Container angefahren werden die nur zu einem geringen Teil gefüllt oder sogar ganz leer sind. Eine Optimierung der Leerungen ist momentan nur mithilfe der eingesetzten Fahrer möglich, die durch ihre bereits gesammelte Erfahrung entscheiden können ob es sich lohnt einen Container auf der aktuellen Route anzufahren, oder diesen bis zur nächsten Leerung auszulassen.
Ziel dieser Masterarbeit ist es aufzuzeigen wie eine modulare Plattform für eine Fernüberwachung solcher Sammelcontainer entwickelt werden kann, die es dem Entsorger ermöglicht den aktuellen Status, wie Füllung, Standort, Batteriestand und weitere Sensordaten zu überwachen. Zusätzlich soll dem Entsorger aber auch die Option geboten werden, die eingesetzten Überwachungsfunktionen nach seinen Bedürfnissen anzupassen und zu erweitern. Dabei ist es wichtig, dass bereits vorhandene Container einfach und kostengünstig mit der entwickelten Lösung umgerüstet und weiterverwendet werden können.
Die hierbei entstehende Hardwareplattform soll leicht konfigurier- und erweiterbar sein, um den jeweiligen Ansprüchen des Entsorgers angepasst werden zu können, dabei jedoch einen möglichst geringen Energieverbrauch aufweisen um lange autark zu funktionieren. Initial wird dabei eine Basisplattform zur Verfügung gestellt, welche der Entsorger dann nach Bedarf mit weiteren Sensoren ausstatten kann um erweiterte Informationen über seine Container sammeln zu können.
Als Gegenstück soll eine Serverkomponente entstehen, welche die eingehenden Daten der Container mithilfe des Internets, oder optional mittels SMS, sammelt und dem Entsorger für eine Optimierung seiner Arbeit zur Verfügung stellt. Denkbar ist dabei z.B. eine automatische erzeugte Leerungsroute aller Containern in einem festgelegten Bereich und einem gewissen Füllstand."
Recycling 2.0 - Entwurf einer modularen Plattform für IoT-Service-Anwendungen
Ulm University Ulm UniversityMA Zwischenvortrag, Horst Löpprich, Ort: O27/5202, Datum: 25.01.2017, Zeit: 11:00 Uhr